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Die Jodel-App: Heute schon gejodelt?

Bild via Pixabay under CC0 Licence

Sobald sich eine immer älter werdende Zielgruppe auf einem sozialen Netzwerk einfindet, ist es für die Jungspunde an der Zeit ein neues Medium zu suchen. Nachdem sich auf Facebook, ehemals ein Netzwerk nur für den Austausch unter Studenten, mehr und mehr Eltern, Lehrer und Chefs herumtreiben, zieht es die jüngeren Zielgruppen immer weiter weg vom größten sozialen Netzwerk der Welt. Andere Apps wie Musical.ly profitieren davon, dass sich Teenager ihre eigenen Plattformen für den Austausch mit Gleichaltrigen schaffen können. Dank dieser Entwicklung kommen immer wieder neue Apps auf den Markt. Zu Beginn von Instagram tummelten sich hier auch vordergründig junge Nutzer und auch bei Snapchat sind User unter 25 immer noch die am stärksten vertretene Nutzergruppe. Doch nun wird geJODELt.

Die neue Studenten-App

Für Studenten und junge Berufstätige gibt es jetzt Jodel. Die App ist bereits seit über einem Jahr verfügbar, brachte es dank Wiesn-Hit in diesem Jahr allerdings zu neuem Ruhm. Besonders anziehend ist hierbei der große Anonymitäts-Faktor, der den Nutzern geboten wird. Alles, was man zum Jodeln machen muss, ist den Standort für die App freizugeben. Denn es werden einem nicht die Beiträge von Freunden oder Unternehmen in einem Newsfeed präsentiert, sondern alle Beiträge, die in der App eingehen und aus einem Umkreis von 10 km stammen.

Die Kommunikation ist der Schlüssel

Die Nachrichten können von Community dann entweder hoch oder runter gewählt werden. Je mehr Zustimmung ein Post erhält, umso weiter oben erscheint er. Erhält ein Beitrag dagegen fünf negative Bewertungen, so wird er einfach komplett rausgenommen. Bei Jodel geht es nämlich nur um die reine Kommunikation – keine akribisch gepflegten Profile, perfekten Profilbilder dank Photoshop oder das Profilieren durch unzählige Follower. Da man als Nutzer auch nie einschätzen kann, wer sich gerade in einem 10 km Radius befindet, können die Nachrichten nicht zielgerichtet verfasst werden. Die veröffentlichten Beiträge schaffen es damit teilweise sogar, so beliebt zu werden, dass es mittlerweile auf anderen sozialen Netzwerken wie Facebook eigene Fanpages gibt, die sich damit beschäftigen Screenshots von Jodel-Beiträgen zu posten.

Als Unternehmen hat man es daher gar nicht so leicht, sich auf der Plattform zu positionieren. Keine zielgerichtete Kommunikationsmöglichkeit und die Anonymität, durch die all die positiven Markeneigenschaften unsichtbar bleiben, machen eine Brand-Awareness schwer auf Jodel. Und für die Zukunft ist geplant es nicht einfacher zu gestalten. Hier bedarf es also Kreativität und Strategie, um die Zielgruppe auch auf dieser Kommunikations-App zu erreichen.

Anonymität als Chance

Der große Pluspunkt der App liegt ganz klar darin, dass alle Jodler unbekannt bleiben. Das ist nicht nur ein großer Pluspunkt innerhalb der Community, sondern birgt für Unternehmen die Chance sich als Teil der Masse zu positionieren. Das ist natürlich soweit eingegrenzt, dass aufgrund des 10 km Radius, keine nationalen Kampagnen durchgeführt werden können. Dazu müsste man schon bereit sein, alle 10 km einen Mitarbeiter zu positionieren, der von seinem Standpunkt aus jodelt. Für kleine, lokale Geschäfte dagegen bietet Jodel als Marketing-Plattform eine Chance. Ist man etwa ein ortsansässiger Shopbesitzer, kann man ein Jodel rausschicken mit der Info, dass es aktuell tolle Rabatte gibt. Dabei sollte darauf geachtet werden, den Jodel neutral klingen zu lassen, sodass er tatsächlich auch von Person XY hätte losgeschickt werden können. Denn wenn er zu werbelastig wirkt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er von der Community down gevotet wird und somit einfach vom Netzwerk verschwindet.