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DIY Analytics – Wie wir selbst zu Experten werden

Unsere heutige Gesellschaft wird in vielen Aspekten des Lebens immer selbstständiger. Wir nutzen Informationen und Hilfsmittel, um unsere eigenen Entscheidungen zu treffen. Wir recherchieren lieber stundenlang, um Probleme allein zu lösen, anstatt professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das Do It Yourself-Prinzip ist in allen unseren Lebensbereichen angekommen – vom Geld-Transfer (Online Banking) über Reisebuchungen und Handwerklichem (YouTube Tutorials) bis hin zur Bildung (E-Learning). Der zentrale treibende Faktor dabei ist technische Innovation, die die benötigten Fähigkeiten ersetzt und das Spektrum dessen erweitert, was wir lernen, wissen und tun können.

Und die Grenzen sind noch längst nicht erreicht: Heute verraten uns Spektroskopie -Scanner in der Größe eines Mobiltelefons und medizinische Labors von der Größe eines Computerchips die Haltbarkeit von Lebensmitteln, die Echtheit unserer Medikamente oder unseren Gesundheitszustand. Durch die Miniaturisierung der vorher nur im industriellen Maßstab oder in Forschungsinstituten eingesetzten Technologie werden wir zu naturwissenschaftlichen DIY-Experten und erhalten nun Zugang zu Wissen, das zuvor nur Spezialisten vorbehalten war.

Gesundheit: effektives Selbstmanagement

Besonders stark etabliert sich der Trend des effektiven Selbstmanagements im Gesundheitsbereich. Selbstständige Kontrolle, Diagnose und Behandlung von gesundheitlichen Beschwerden werden zunehmend durch immer kleinere, praktischere und preiswertere Hilfsmittel beliebt. Das Stresslevelmessen per Smartphone ist nur eines der vielen Micro-Trends, die in dieser Entwicklung zu nennen ist.

Die Frage, was solche technischen Innovationen, die das Individuum zu solchen Analysefähigkeiten verhilft, bewirken könnten, ist spannend. Sind wir bald in der Lage, die physische Welt zu googlen und Objekte bis auf die molekulare Ebene auf ihre Zusammensetzung hin zu analysieren? Und was für Möglichkeiten eröffnet das im Alltag? Das Wegwerfen von noch nicht verdorbenen Lebensmitteln könnte mit der neu gewonnenen Diagnosekompetenz ebenso der Vergangenheit angehören wie die Erforderlichkeit der physischen Präsenz bei einem Arzt.

Bild via Pixabay under CC0 Licence