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Obsessee – Social Content Only!

Wir sind cool und wir sind hip. So präsentieren sich Unternehmen heute, um für die Gen Z attraktiv zu sein und ihr Interesse zu wecken. Man generiert Content, schaltet Anzeigen und versucht alles Mögliche, um die Nutzer auf die eigene Webseite zu kriegen. Dabei ist das doch sowas von 2016, den Traffic einfach nur auf eine Webseite zu lenken. Im digitalen Zeitalter schon eine halbe Ewigkeit.

Social Channels Only

Daher ist es umso interessanter, dass sich mit Obsessee eine neue Art einer Content Community gebildet hat. Es gibt ein Team von Redakteuren, einen Mutterkonzern dahinter und einen CEO sowie eine Buchhaltung. Das einzige, was es nicht gibt, ist eine Webseite, obwohl es sich hierbei um eine Online-Publikation handelt.

Der Plan der Macher: die Zielgruppe dort erreichen, wo sie sich sowieso herumtreibt. In diesem Falle tendenziell die weibliche. Die Gen Z klickt sich ungern aus ihren sozialen Netzwerken raus, nur um eine Meldung zu lesen. Noch weniger wollen sie eine Webseite aufrufen und sich die für sie interessanten Inhalte erst selbst zusammensuchen müssen. Bei Obsessee werden Inhalte nur auf Plattformen veröffentlicht und wiedergegeben, wo sich die Zielgruppe auch aufhält, etwa auf Instagram als Post, bei Facebook als Note, ja sogar in Form von Spotify-Playlisten. Eine Website existiert zwar, wird allerdings nur als zentrale Anlaufstelle für alle Social-Media-Kanäle genutzt. Das zeigt sich auch klar im Design der Seite. Dort sieht man nur den Schriftzug mit dem Namen „Obsessee“ und darunter die Verlinkungen auf die existierenden Profile in den sozialen Netzwerken.

Die Community zählt

Das Erfolgskonzept hinter Obsessee ist einfach: Stories für die Gen Z von der Gen Z. Das Team rund um die Plattform besteht größtenteils aus jungen Mädchen in ihren frühen Zwanzigern. Passend zur Zielgruppe, die 14-22 jährige Mädchen umfasst. Noch dazu werden die Inhalte auf einer sehr persönlichen Ebene verfasst. Die Redakteurinnen schreiben nicht neutral, sondern der Text lässt sich wie von einer Freundin verfasst lesen. Objektivität ist hier fehl am Platz, das Wir-Gefühl steht im Fokus. Auch dadurch, dass neben den eigens veröffentlichten Inhalten viele Artikel anderer Seiten geteilt werden. Für nicht wenige ist es immerhin nachrangig, wer sich hinter einem Text versteckt oder wo er veröffentlicht wurde. So lange der Inhalt passt und nicht Fake ist.

Traffic sammeln, auch ohne Webseite

Sollte sich Obsessee am Markt bewähren, bleibt abzuwarten, welche Publisher noch auf den „Keine Webseite“ Trend aufsteigen könnten. Fürs Erste will das Unternehmen mit Fokus auf die Gen Z erst einmal sein Team, vor allem international, erweitern. Dafür sucht es zunächst Redakteure in Puerto Rico und Paris.

Bild Credits: von Tofros.com, under Creative Commons Zero Licence, via pexels.com