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Virtual Reality und Healthcare

Neuste Studien zum Wachstumspotential des noch recht jungen Virtual Reality-Marktes identifizieren den „Healthcare“-Markt als einen der großen Wachstumstreiber. Branchenkenner errechnen ein Marktpotential von bis zu 3,8 Milliarden Dollar bis zum Jahr 2020 (Quelle: Strategyr). Allerdings ist Virtual Reality bereits heute in der Health-Branche angekommen und findet jetzt schon viele unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten.

Operationen im virtuellen Raum

Speziell in der Lehre bietet die Virtual Reality Technologie ungeahnte Chancen und Möglichkeiten. Bereits heute können komplizierte Operationen besser geplant werden, indem beispielsweise realitätsgetreue virtuelle Modelle von Gehirnen angefertigt werden. Tumore können auf diese Weise bereits vor der eigentlichen Operation detailliert betrachtet und der Eingriff damit genauestens geplant werden. Überraschungen und Unwägbarkeiten während besonders heikler Phasen des Eingriffs lassen sich üben, bevor der Chirurg den tatsächlichen Eingriff am Menschen vornimmt. Wie auch in diesem Artikel von Livescience noch einmal deutlich gemacht wird.

Trainieren von Notfällen in der Patientenversorgung

Durch das sogenannte HumanSym-System können Ärzte, Schwestern und Rettungsfahrer Ernstfälle unter realistischen Bedingungen üben. Mittels des VR-Systems werden Unfälle und Worst-Case-Szenarien in der Patientenversorgung simuliert und die korrekten Gegenmaßnahmen in einer nicht lebensbedrohlichen Umgebung eingeübt.

Telesurgery

Mittels eines Virtual Reality-Terminals ist ein Arzt heute in der Lage, Operationen im virtuellen Raum durchzuführen. Das Ganze nennt sich dann Telesurgery. Die Bewegungen des operierenden Arztes werden dabei an einen Roboterarm übertragen und dieser führt die Operation an einem physischen Patienten durch. Spezialisten können so weltweit ihre Dienste anbieten und gesundheitsgefährdende Krankentransporte fallen weg.

Virtual Reality in der Schmerztherapie

Die „Chalmer University of Technology“ in Schweden entwickelte ein System zur Behandlung von Phantomschmerzen nach einer Amputation, wie auf Medicaldaily beschrieben wird. Dabei werden Elektroden an der amputierten Stelle angebracht und von der Virtual Reality-Software in ein visuelles Bild übersetzt. Damit kann dem Benutzer eine Situation verbildlicht werden in dem er sein amputiertes Körperteil, beispielsweise einen Arm beim Autofahren, benutzt. Die an der Studie teilnehmenden Probanden bescheinigten nicht nur ein niedrigeres Schmerz-Niveau, sondern sogar Phasen in denen sie komplett von den Schmerzen befreit waren.

Neu ist diese Methode der „Ablenkung“ nicht. Mit Virtual Reality kann dieser Therapieansatz aber ein neues Level erreichen. Die Anwendung „SnowWorld“ des auf kognitive Psychologie spezialisierten Wissenschaftlers Hunter Hoffmann versetzt Verbrennungsopfer in eine virtuelle Welt bestehend aus Schnee und Eis. Probanden, die die Anwendung bereits ausprobieren durften, dachten weniger an den Schmerz als vorher (76% dachten regulär an den Schmerz vs. nur noch 22% im Spiel). Laut Hoffmann besteht der nächste Schritt darin, personalisierte Erfahrungen anzubieten, in dem man den Patienten seine schönsten Erinnerungen nochmals durchleben lässt.

Virtual Reality in der Angst- und Physiotherapie

Durch die Simulation angstfördernder Situationen, wie beispielsweise das Fahren in einem vollbesetzten Fahrstuhl oder die Simulation von Spinnen, können Probanden langsam an diese für sie Angst erzeugenden Erfahrungen herangeführt werden. Durch eine möglichst ruhige Atmung kann der User zudem die Situation „steuern“ und auf die dargestellten Situationen einwirken.

Der Erfolg physiotherapeutischer Maßnahmen liegt oft in der stringenten und konsequenten Anwendung der verordneten Übungen – Genau hier liegt allerdings die Crux. Viele Patienten empfinden die Übungen als langweilig und haben daher Schwierigkeiten, sich an die Trainingspläne zu halten. Mittels Virtual Reality und einem Gamification-Ansatz lassen sich die Übungen in virtueller und spielerischer Form wie z.B. bei Mindmaze umsetzen, um die Patienten zu motivieren.