Snapchat – eine kleine lustige Spielerei, auf der die Nutzer Videos von wenigen Sekunden Länge von Regenbogen-spuckenden und herzäugigen Versionen ihrer selbst posten. Die App, die vor nicht zu langer Zeit noch mit Argwohn beäugelt und als verwirrend empfunden wurde, hat heute völligen Anklang bei vielen, vor allem jungen, Usern gefunden.
Und irgendwie macht Snapchat einfach gute Laune: So hat eine Studie der University of Michigan herausgefunden, dass die Kommunikation über Snapchat nach persönlicher Face-to-Face Kommunikation am unterhaltsamsten ist. Ein großer Faktor, der die Wahrnehmung von Snapchat gegenüber der Social Media Plattform Facebook positiver erstrahlen lässt, ist der selbst-darstellerische Aspekt des blauen Riesen. Während auf Facebook lebensprägende Momente wie Geburtstage und Schulabschlüsse der Welt präsentiert werden, finden auf Snapchat kleine, spontane und vergängliche Momente ihren Platz.
Es stellte sich außerdem heraus, dass das positive Empfinden bei der Snapchat-Nutzung mit der Vergänglichkeit der sogenannten Snaps zusammenhängt. Weil die Beiträge nur für maximal 10 Sekunden verfügbar sind, wird ihnen mehr Aufmerksamkeit und Konzentration geschenkt als langlebigen Facebook-Posts.
Interessant ist jedoch, dass Facebook diese Beobachtung scheinbar auch gemacht hat: Mitte des Monats führte Facebook erstmalig die Funktion von wieder verschwindenden Nachrichten ein. Nutzer erhalten nun die Möglichkeit, die Nachricht nach 60 Minuten automatisch verschwinden zu lassen, indem sie beim Versenden auf ein Sanduhr Symbol tippen. Die Funktion ist momentan auf Frankreich begrenzt, wird aber eventuell global freigeschaltet werden. Facebook macht damit einen interessanten Schritt in Richtung Snapchat, der die Messaging-Dynamik von Facebook erheblich verändern könnte.