Wie sehen die visuellen Trends aus, die 2016 Werbung, Design und Kommunikation prägen werden? Der Visual Trend Report von Getty Images stellt vor, welche Bildsprache den Verbraucher in Zukunft anspricht.
Dafür wurden in einem Team von visuellen Anthropologen und Art Direktoren Bilder der Werbung analysiert, lokale Teams und Kunden von Getty Images weltweit befragt sowie die rund 400 Millionen Downloads von der Website jährlich untersucht. In die entstandene Trendcollage flossen außerdem Untersuchungen zur Populärkultur und zum globalen Konsumverhalten ein.
„Die Trends betonen das Paradox, dem moderne Konsumenten gegenüberstehen – einerseits das Verlangen nach Extremen und die Sehnsucht danach, außerhalb des Mainstreams zu stehen, andererseits der Wunsch nach Gemeinschaft und Engagement zum Wohl der Gesellschaft.“ – Andrew Saunders, Senior Vice President Creative bei Getty Images
Die visuellen Trends 2016 im Überblick:
1. Divine Living
Für Marken rücken Werte immer weiter in den Fokus. Bewusster Konsum wird für Verbraucher immer relevanter. Ausgehend davon, setzen sich Konzepte wie Güte, eine wohlwollende Haltung und die Vorstellungen einer übergreifenden Vernetzung in der visuellen Landschaft durch. Marken und Storyteller bauen ihre Botschaften auf dem Sinn und Zweck auf, den ihr Produkt verkörpern soll und versuchen so unseren Wunsch nach innerer und äußerer Wertigkeit zu befriedigen.
2. Extended Human
Fortschreitende Technologien beeinflussen signifikant die Gestaltung unseres Lebens, die Art und Weise, wie wir unsere Erfahrungen mit unserem Umfeld teilen und wie wir dieses Umfeld wahrnehmen. Die Bildsprache 2016 wird sich mit Überlegungen beschäftigen, inwiefern Technik ein Teil des Menschen wird. In Hinsicht auf die stetige Optimierung unseres Körpers und Gedächtnisses durch Technik muss das „Mensch sein“ neu definiert werden.
3. Outsider In
Aufgrund der steigenden Flut von gewöhnlichen, austauschbaren und konventionellen Bildern wächst unser Wunsch nach Bildern, die Traditionen brechen, andere Perspektiven aufzeigen und besonders sind. Außenseiter, Rebellen, Exzentriker, Nonkonformisten und Menschen, die an ihre Grenzen gehen lassen uns aufhorchen und gewinnen am ehesten unsere Aufmerksamkeit.
4. Messthetics
Messthetics verkörpert die Gegenbewegung auf die Perfektion, die uns auf dem Markt der Werbebranche allgegenwärtig vorgeführt wird. Messthetics legt den Fokus auf das Ästhetische im Hässlichen: im Chaos, Schmutz, Animalismus und Bizarren. Hauptthema dabei ist der menschliche Körper. Hierbei bewegen wir uns weg von der Vorhersehbarkeit und von Sterilität, hin zum Genuss die Körperlichkeit der menschlichen Natur zu brechen.
5. Silence vs. Noise
Silence vs. Noise kann als Gegensatz zu Messthetics verstanden werden und verkörpert die Vielzahl an visuellen Gegensätzen, die 2016 stilistisch prägen wird. Die Bilder dieses Trends sind minimalistisch, simpel und genau durch diese Einfachheit auf unkomplizierte Weise wunderschön. Sowohl Komposition als auch Farbgebung folgen dem Motto „Weniger ist mehr“ und setzen sich so von den schrillen Bildern einer visuell reizüberfluteten Welt ab.
6. Surreality
Ein Jahrzehnt, das von Authentizität und Realismus geprägt war, ruft nun eine Sehnsucht nach dem Surrealen und Überraschenden hervor. Surreality ist ein Trend, das von dem Einfluss von Träumen und dem Unterbewusstsein lebt. Fotografen entdecken hier einen Raum für Experimente und den Einsatz von neuen Bildbearbeitungstechniken.
„Wir freuen uns jedes Jahr darauf, unseren Visual Trends Report zu veröffentlichen – in diesem Jahr mehr denn je. Die Zukunft war noch nie so aufregend und es ist spannend zu beobachten, wohin sich die Bildsprache bewegt. Wir leben in turbulenten Zeiten, in denen Verbraucher Partner suchen, die sie auf ihrem Weg begleiten. Immer häufiger setzen sie auf Marken, die kommerziellen, sozialen oder spirituellen Mehrwert liefern. Die visuellen Trends 2016 zeigen, wo Konsumenten stehen und wohin sie blicken. Wir sind gespannt, welche Ausdrucksform diese Trends im nächsten Jahr in der visuellen Kommunikation finden werden.“ – Pamela Grossman, Director of Visual Trends bei Getty Images
Einen tiefgehenderen Einblick in den Visual Trend Report von Getty Images kann man über diesen Link erhalten.