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PR Report Camp 2019 – Zwischen Speed Dating und Workshops

Wie jedes Jahr waren wir auch dieses Mal wieder beim PR Report Camp im Kosmos Berlin dabei. Auch wenn für viele die PR Report Award-Gala am Abend der Höhepunkt ist, hat das PR Camp tagsüber viel zu bieten. Während manche Vorträge für Neulinge wohl die spannendsten Infos liefern, bieten die Networking Möglichkeiten auch für eingesessene PRler einen Mehrwert. Und nicht zu vergessen: Die Snacks.

 

Klein aber oho

 

Auch wenn es auf einer viel kleineren Skala als die DMEXCO stattfindet, vereint das PR Report Camp viele spannende Punkte: Im Karriereforum werden Studierenden die breiten Möglichkeiten der PR aufgezeigt; in den beiden Pitch-Sessions der Top Cases und dem 30u30-Finale wird um das Vote des Publikums gebuhlt und in den Podiumsdiskussionen geht es vor allem um eins: Geld. Mein eindeutiges Highlight sind jedoch die Workshops. In relativ kleinen Gruppen kann man nicht nur in die PR reinschnuppern, sondern die eigenen Ideen einbringen, sich austauschen und viel lernen. Der Speed-Dating-Charakter gilt also nicht nur für das Networking mit KollegInnen in der Branche, sondern auch für neue Themen und Arbeitsansätze.

 

360° und es geht noch weiter

 

Ob es um die Entwicklung von Coca Cola oder um Best Practice Beispiele von Purpose-Kampagnen ging – überall stand der 360°-Ansatz im Fokus. Schließlich wollen Marken die Nutzer und Kunden zu jedem Zeitpunkt in der Customer Journey erreichen, um so Brand Awareness und schließlich Conversions zu steigern. Da diese Herangehensweise in aller Munde ist, wird sie als der Ansatz gefeiert. Nicht erwähnt wurde jedoch, wie wichtig der individuelle Kampagnen- und Always-On-Ansatz für jede Marke ist. Sinn ist nämlich nicht, jeden andauernd und an jedem Touchpoint zu erreichen, sondern die jeweilige Zielgruppe für den entsprechenden Zweck spezifisch anzusprechen. Ansonsten drehen sich Marken nur um 360° –  und damit im Kreis, ohne jeglichen Erfolg.

 

Themen als neue Währung

 

Einen interessanten Ansatz, der der Auslöser für einen 360°-Auftritt sein könnte, lieferte der von mir heiß ersehnte Workshop zu zukünftigen Trends und strategischem Storytelling. Hier wurden Themen als Kapital angesehen: wer die richtigen Themen frühzeitig erkennt und sein Kapital investiert, kann sich schnell zu einem bestimmten Punkt positionieren – auch gegenüber der Konkurrenz. Wichtig ist die Früherkennung. Doch wo entstehen Themen heutzutage? In den klassischen Medien oder auf den sozialen Plattformen? Und wer entdeckt Themen – Mensch oder Maschine? Für die meisten Fragen konnte hier mit „beide“ geantwortet werden. Social Media und die Leitmedien machen gegenseitig Themen groß – der Startpunkt kann unterschiedlich sein, doch ohne einander wird kein Thema eine ausreichend große Durchschlagskraft erreichen. Die klassischen Medien sind Brandbeschleuniger, die Themen einordnen und Echoräume durchbrechen. Die sozialen Plattformen sind das emotionale Herzstück, das Informationen schnell und einfach konsumierbar macht. Doch wie investiert man sein Kapital in das richtige Thema? Zuhören, analysieren und ein wenig Poker: Denn neben Analysetools, die Beiträge sammeln und genau betrachten, kommt es am Ende auch auf das Bauchgefühl an. Menschen sind gerne Teil von etwas Großem. Menschen brauchen identitätsstiftende Elemente, um sich wiederzuerkennen und schließlich für etwas begeistern zu können. Wenn nicht nur die Zahlen, sondern auch das Gefühl stimmt, lohnt sich das Investment mit Sicherheit. Ich habe meine Poker-Chips schon gestapelt und bin bereit, sie auf die nächsten Themen zu setzen.

 

Das PR Report Camp hat mal wieder gezeigt, wie divers die Branche ist und was uns in Zukunft erwarten kann – nicht nur im Hinblick auf neue Trends und Strategien, sondern auch auf die PRler von morgen, die zum ersten Mal Branchenluft schnuppern konnten. Übrigens: Das nächste PR Report Camp findet am 19.11.2020 statt.