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Die rosige Zukunft des Healthcare-Marktes ist gewiss. Immer mehr Menschen setzen auf eigene private Geräte, Apps und Wearables, um ihre eigene Gesundheit zu tracken. Als Technologie-affine Konsumenten möchten sie die Kontrolle über ihre medizinischen Daten haben und nehmen dafür auch die Debatte um die unzureichende Privatsphäre in Kauf, lieber wollen sie „connected“ sein. Mit der immer weiter wachsenden Zielgruppe fokussieren sich auch immer mehr Technologie- und Health-Unternehmen auf diesen Trend.
Digital Health
Patienten wollen immer mehr Zugriff auf ihre Daten, viele Anbieter sind dem gegenüber aber immer noch skeptisch eingestellt. Dies bestätigt nun auch der Future Health Index (FHI) von Philips.
Die Indikatoren des Index waren dabei Healthcare Access, Integration (des Health-Systems) und Adoption, also die Annahme von Connected Health-Devices und Systemen. Insgesamt wurden 25.000 Patienten und 2.600 Health-Professionals zu einer Einschätzung ihres Gesundheitssystems im Land befragt, wie bereit Unternehmen und Institutionen sind Connected Health Technologies einzuführen.
Wandel ist einfach zwingend erforderlich, trotz ihrer Sorgen um Privatsphäre und Cybersecurity. Gerade junge Doktoren und Mitarbeiter in Arztpraxen und Krankenhäusern sind eher bereit, Daten online miteinander zu teilen, was zum einen Kosten einspart und zum anderen schnellere Diagnosen ermöglichen kann.
Schlusslicht Deutschland
Die Studie hat sich dazu die einzelnen Märkte genauer angeschaut. Traurige Schlusslichter: Deutschland und Japan. In diesen Ländern ist es mit einem Score von 54.5 und 49.0 am wenigsten wahrscheinlich in naher Zukunft Connected Health Technologies in den Arbeitsalltag von Medizinern zu integrieren.
Aufstrebende Märkte hingegen scheinen sehr gut auf den digitalen Wandel zu reagieren. So zeigen die Vereinigten Arabischen Emirate mit einem Score von 65.3 die größte Bereitschaft eine Technologie-Integration im Health-Bereich zu fördern – dicht gefolgt von den Niederlanden und China.
Obwohl Schwellenländer zumeist keine vollständige Healthcare-Infrastruktur vorweisen können, könnte die Verwendung von Health-Technologien sich zu ihren Gunsten entwickeln. Damit könnten sie sogar schon bald weit entwickelte Länder überholen. Frans van Houten, CEO bei Royal Philips, erklärt dieses Phänomen damit, dass Industrieländer oftmals an Gesetze und Regulationen gebunden sind, die eine Weiterentwicklung behindern oder verlangsamen können. Schwellenländer dagegen haben weniger Gesetze einzuhalten und können daher mehr ausprobieren.
Connected Healthcare wird Mainstream
Wearables und Devices, welche die Gesundheit tracken, sind schon heute mitunter die Bestseller in Technikläden. Die Verantwortlichen von Philips sind sich gegenüber Bloomberg sicher, dass Connected Health in den nächsten 10 Jahren absolut Mainstream und nicht mehr wegzudenken sein wird.
Nicht überraschend ergab die Studie auch, dass die junge Zielgruppe (18-34 Jahre) zu 57 Prozent neue Technologien wahrscheinlicher annimmt als die Zielgruppe der 55-jährigen (14 %). Der Anteil der Digital Natives unter den Patienten weltweit wird mit der Zeit weiter wachsen und infolgedessen werden sich auch die vernetzten Geräte vermehren. Unternehmen wie Philips werden daher auf die jungen Patienten zählen, um den Wandel in Health Data und die Connected Technologies voranzutreiben.
Fest steht aber, dass alle befragten Zielgruppen mehrheitlich der Überzeugung sind, dass integrierte Gesundheitssysteme und vernetzte Technologien die Qualität der Gesundheit des Menschen und des Gesundheitsmanagements verbessern können. Es scheint also nur noch eine Frage der Zeit, bis diese Systeme dem Alltag im Gesundheitswesen angehören werden. In diesem Sinne: Stay healthy!