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Auf ein Wort – Ostern

Bild via Pixabay under CC0 Licence

Überall sieht man sie nun wieder: die bunten Eier an Sträuchern oder in kleinen Nestern, umringt von Häschen, Küken, Blumen. Ostern steht allerorts vor der Tür! Wie jedes Jahr. Seit hunderten von Jahren. Da überrascht es eigentlich, dass die Bedeutung des Wortes Ostern bis heute nicht wirklich geklärt ist. “Auf ein Wort” erklärt die gängigsten Erklärungen.

Die Morgenröte

Im Englischen nennt man es Easter, was unserem Ostern recht ähnlich klingt. Beide Wörter tragen in ihrem Wortstamm die altgriechische Göttin der Morgenröte, Ēōs, oder auch das lateinische Wort für Morgenröte, aurora. Warum? Weil gerade die Morgensonne am Horizont aufging, als man das leere Grab Jesu Christi entdeckte und so seiner Auferstehung gewahr wurde.

Mit Wasser begießen

Andere Sprachwissenschaftler, darunter Professor Jürgen Udolph, Namensforscher an der Universität Leipzig, sehen in unserem Ostern einen Bezug zur österlichen Taufe. Aus dem nordgermanischen ausa (gießen) oder auch austr (begießen) wurde ein vorchristliches Wasserritual, das vatni ausa, (mit Wasser begießen). Dieser Erklärung schließt sich auch die Gesellschaft für deutsche Sprache an und ergänzt:

„Da […] die Taufe das zentrale Ereignis des christlichen Osterfestes in den ersten Jahrzehnten n. Chr. war, konnte seine Bezeichnung auf dieses Fest übertragen werden. Die Mehrzahlform Ostern (zu/an Ostern, Fröhliche Ostern!) erklärt sich entweder aus dem rituellen dreimaligen Begießen (im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes) oder vielleicht auch aus den damaligen Massentaufen.“

Hebräische Wurzeln

Viel häufiger als Ostern oder Easter hört man im germanischen Sprachraum jedoch einen Wortstamm wie in la Pâque in Frankreich, Pasen in den Niederlanden, Paskar in Island oder Pask in Schweden. In all diesen Bezeichnungen für das christliche Osterfest findet sich noch heute der sprachliche Zusammenhang mit dem älteren jüdischen Passah- oder auch Pessachfest, erklärt der Duden. Mit diesen Erklärungen ist hoffentlich für genug Gesprächsstoff an der österlichen Kaffeetafel gesorgt. Wir wünschen munteres und erfolgreiches Eiersuchen.