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Twitter ist bekannt dafür als Kurznachrichtendienst nur Mitteilungen mit bis zu 140 Zeichen zuzulassen. Diese Eingrenzung bildet den größten Unterschied zwischen Twitter und Wettbewerbern wie Facebook oder Instagram. Bereits im letzten Jahr tauchten jedoch Gerüchte auf, dass Twitter sich seinem Alleinstellungsmerkmal entledigen möchte und die 140-Zeichen Grenze abschaffen würde. Dieses Gerücht sorgte für einen großen Aufschrei in der Twitter-Gemeinde, denn die 140-Zeichen Grenze ist das, was Twitter schließlich ausmacht. Zum Glück war am Schluss nichts an den Gerüchten dran und Twitter lies die 140-Zeichen Grenze bleiben…bis jetzt.
Tweets – die mit den 140 Zeichen oder?
Der Dienst hat zwar immer noch für die Mitteilung von Tweets eine Zeichenbegrenzung von 140 Zeichen festgelegt. Jetzt gibt es allerdings einen Weg das Ganze zu umgehen. Durch eine Neuerung ist es den Usern nämlich nun möglich bei einer Bildunterschrift bis zu 420 Zeichen einzufügen. Laut Twitter ist die Zeichenerweiterung bei den Bildunterschriften vor allem dafür da, Sehbehinderte zu unterstützen, damit sie mithilfe von Sehhilfen nachlesen können, was sich auf dem Bild befindet.
Doch scheint es eher so, als würde Twitter mit aller Macht versuchen, wieder attraktiver für User zu werden, auch wenn sie dafür ihren USP aufgeben müssen. Der macht Twitter aber aus und hat auch für die Bekanntheit gesorgt, die die Seite heute besitzt. Twitter hat es momentan aber auch nicht leicht: Die Userzahlen stagnieren, tote Accounts werden immer mehr zu einem Problem und die Interaktionsrate sinkt dazu auch noch.
Früher punktete Twitter mit seiner Individualität, sowohl bei den Usern als auch bei den Wettbewerbern. Und das ging soweit, dass sich der ein oder andere Konkurrent auch etwas von dem Kurznachrichtendienst abgeschaut hat. So hat z.B. Facebook die Trending Topics übernommen und auch die Hashtags erst nach Twitter aufgenommen.
Twitters Individualität schwindet
Nun scheint es, als würde sich der Kurznachrichtendienst gezwungen sehen, Maßnahmen von anderen Social-Media-Plattformen aufzunehmen. So wurde im letzten Jahr ein Algorithmus eingeführt, welcher die Tweets nicht mehr chronologisch, sondern nach Wichtigkeit sortiert. Bei Facebook und Instagram noch ganz sinnvoll, bei Twitter allerdings nur bedingt. Immerhin möchte man als Twitter-Nutzer immer die neusten Nachrichten zuerst sehen und nicht eine ältere Meldung weiter oben haben, nur weil ein Algorithmus entscheidet, was für sie wichtiger ist.
Twitter muss weiterhin versuchen das Engagement der Nutzer zu steigen. Der Großteil der Werbeeinnahmen wird auch hier über Werbeflächen generiert. Doch Unternehmen investieren nur in eine Seite, auf der die User auch auf die Posts reagieren.
Twitter integriert Soundcloud
Ein weiterer, individuellerer Versuch, ist die Zusammenarbeit mit Soundcloud. So sollen innerhalb der “Twitter Moments” Playlists von Usern untereinander geteilt werden können. Damit wird höchstwahrscheinlich keine Welle neuer User ankommen, ist Facebook doch momentan auch dabei die Music Stories zu verbreiten, allerdings ist das ein erster richtiger Schritt in Richtung Engagement-Steigerung. Wir sind gespannt, wie die Twitter-Story weitergeht.