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Das EM-Spiel Deutschland gegen Italien am vergangenen Samstag war äußerst spannend, fast jede der 120 Spielminuten hindurch. Die beiden gegnerischen Teams schenkten sich nichts. Das anschließende Elfmeterschießen war vielleicht kein Feuerwerk fußballerischer Leistung, aber sorgte doch für Zittern und Jubelschreie in beiden Fanlagern. Doch was für Deutschland schließlich den Einzug ins EM-Halbfinale bedeutete, endete für den viermaligen Fußball-Weltmeister Italien mit dem Ausscheiden im Viertelfinale der Europameisterschaft 2016. Ein Fiasko! Wie passend erscheint es da, dass das Wort Fiasko aus eben diesem Land im Süden Europas kommt.
Im Italienischen steht fiasco heute für eine dickbauchige, mit Korb oder Bast ummantelte Weinflasche. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Begriff in der Redewendung „far fiasco“ (wörtlich: eine Flasche machen) vor allem im Theater verwendet, wenn ein Stück beim Publikum durchfiel und erfolglos blieb. Sprachwissenschaftler der Gegenwart vermuten, dass der Ursprung dieser Verwendung in der Glasbläserei liegt, bei der damals gelegentlich Ausschuss produziert wurde, der zu nichts zu gebrauchen war. Später wurde die Redensart auch für andere Künstler verwendet, die zum öffentlichen Ausdruck ihrer Fehlleistungen eine leere Flasche um den Hals gehängt bekamen.
Ob Giovanni Trapattoni als damaliger Trainer des FC Bayern München in seinem legendären Interview 1998 eigentlich meinte, Strunz und dessen Mitspieler hätten gespielt wie mit einer „Flasche leer“ [um den Hals], ist uns allerdings nicht überliefert.