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„Sehr geehrte Damen und Herren,
ich befinde mich derzeit im Urlaub und habe keinen Zugriff auf meine E-Mails. In dringenden Fällen wenden Sie sich bitte an…“
Wie häufig liest man solch ein automatisches Echo, wenn man dieser Tage auf elektronischem Weg sein „Hallo“ in die Welt schickt? Sommerzeit ist Urlaubszeit, ganz gleich, ob mit selbst gemixtem Drink auf Balkonien oder in fernen Ländern auf Entdeckungsreise.
Das Wort Urlaub kommt übrigens vom alt- bzw. mittelhochdeutschen Substantiv urloup und steht für Erlaubnis. Schon die höfischen Ritter im 13. Jahrhundert mussten ihren König oder Herren um Erlaubnis bitten, den Dienst vorübergehen niederzulegen. Bezahlt war die Unterbrechung damals freilich nicht. Diese arbeitnehmerfreundliche Regelung gab es erst im deutschen Kaiserreich des 19. Jahrhunderts. Dort stand aber nur hohen Beamten Urlaub zu, mit einer bemerkenswerten Begründung: Da Beamte durch ihre überwiegend im Sitzen stattfindende Arbeit körperlich nicht ausgelastet waren, sollten sie sich im Urlaub viel bewegen und so gesundhalten. Fabrikarbeiter, die zehn Stunden täglich, sieben Tage die Woche schufteten, brauchten solch eine zusätzliche Bewegung nicht. Die Weimarer Republik schließlich brachte neben vielen anderen Neuerungen auch Urlaub für einen Großteil der arbeitenden Bevölkerung. Eine Woche im Jahr ist natürlich kein Vergleich zu heutigen Verhältnissen, aber es war ein Anfang.
Genauso entspannt, wie wir (hoffentlich) nach unserem Urlaub sind, ist auch der sprachliche Umgang mit dem Begriff. Waren wir in Urlaub? Im Urlaub? Auf Urlaub? “Alles korrekt”, sagt der Duden. Na dann: Gute Reise!