Bild via Pexels under CC0 Licence
„Was am Ende des Laufs passiert, wird dich schockieren“ – so oder ähnlich lauten inzwischen viele Video- und Blog-Überschriften auf sozialen Netzwerken. Doch in den meisten Fällen handelt es sich hierbei um einen Medieninhalt wie jeden anderen, und der nur selten einhalten kann, was er verspricht. Im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass man als Viewer enttäuscht vor seinem Handy, Tablet oder Desktop sitzt.
Diese Methode nennt sich Clickbaiting, zu Deutsch „Klickköder“. Damit suggeriert man als Uploader eines Videos dem potentiellen Viewer einen Inhalt, dem die Realität nicht gerecht wird.
Wieso setzt man Clickbaiting ein?
In den meisten Fällen wird Clickbaiting dazu verwendet mehr Views auf die Inhalte zu bekommen. Schreibt man in den Titel eines Videos „Total schockierendes Interview“ dann schaut man sich dieses wahrscheinlicher an als mit der einfachen Headline „Interview“. Selbst wenn es sich hierbei um ein normales Interview handelt. Im Glücksfall schaut sich ein User das Video bis zur Hälfte oder noch weiter an, bis er den Betrug bemerkt. Gerade deswegen ist Clickbaiting vielen Usern ein Dorn im Auge. Im Nachhinein ärgert man sich nur, den Inhalt angeklickt zu haben und seine Zeit damit verschwendet zu haben. Man kann als Uploader in der Regel also davon ausgehen, dass der Viewer den Channel in keiner positiven Erinnerung behält. Daher ist vom Einsatz von Clickbaiting stark abzuraten, vor allem als Unternehmen, das sich auf den sozialen Netzwerken präsentiert, sollte man darauf achten auch wirklich immer die Inhalte zu liefern, die in der Post-Ankündigung versprochen werden.
Wer nutzt Clickbaiting?
Clickbaiting hat wahrscheinlich jeder, der auf den sozialen Netzwerken vertreten ist, schon einmal genutzt. Vom Privatuser, der bei Instagram einen Hashtag setzt, damit er von mehr Leuten gesehen wird, auch wenn das besagte nicht im Post abgelichtet ist, bis hin zu Werbern, die ihre View-Zahlen blind in die Höhe treiben wollen. Eine genaue Zielgruppenansprache sieht dagegen ganz anders aus.
Versteckte Cyber-Kriminalität
Während in den letzten Wochen ein Großteil unserer Nationen am Zuckerhut ihre sportlichen Fähigkeiten unter Beweis stellten, liefert das große Sportevent eine Nährfläche für Cyber-Kriminelle. Denn sie wissen genau Clickbaiting für ihre Zwecke zu nutzen. So kann es zum Beispiel passieren, dass man sich eine Schad-Software installiert, nur weil man auf einen Link für einen Livestream geklickt hat. Leider gilt also der Leitspruch: Obacht, wer sich von sozialen Netzwerken auf unbekannte externe Seiten weiterleiten lässt.
Facebook vs. Clickbating
Zumindest Social-Media-Riese Facebook will auf seiner Plattform keinen Platz mehr zum Clickbaiting lassen, obwohl das soziale Netzwerk selbst nur eingeschränkte Möglichkeiten zur Identifizierung des Phänomens hat. In Zukunft sollen nicht klar definierte Überschriften und falsche Erwartungen, die damit geweckt werden, zu einer geringeren Auslieferung führen. Dabei beschränkt es sich bei der Auslieferung nicht nur auf die des einzelnen Posts, sondern auf die aller Inhalte der Seite selbst. Umgesetzt wird dies über ein Textanalyse-Tool, welches erkennen soll, ob der Post im Muster eines Clickbaiting-Posts angelegt wurde.