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Ein Besuch auf der Fair Friends

Manager Client Experience und Corporate, Jenny Grahmann, besuchte diesmal für Weber Shandwick die Fair Friends, eine Messe für fairen Handel und nachhaltige Lebensstile und Produktion. In diesem Artikel berichtet sie von ihren Eindrücken:

 

In Dortmund trafen wieder sowohl Unternehmen, Händler, gemeinnützige Organisationen, Verbände, Vertreter der Stadt Dortmund und des Bundesumweltamts als auch Privatpersonen aufeinander, um sich über Themen wie fairer Handel und nachhaltige Beschaffung auszutauschen. Die Messe gilt als Plattform für den direkten Austausch über Disziplinen und Institutionen, auf der die „Thematik der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen“ aufgegriffen werden soll.

 

Interaktiv und nachhaltig

Bei meinem Besuch zeigte sich ein breites Spektrum verschiedenster Aussteller: Von Anbietern regionaler Produkte und Stiftungen, die GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) und Forum Fairer Handel bis hin zu Vertretern des Flughafen Dortmunds. Besonders der interaktiv gestaltete Stand von Ikea stach auf der Messer hervor. In dem auch für Privatpersonen geöffnete Bereich konnte das Unternehmen beim Besuch von und Wohnzimmer sehr alltagsnah zeigen, wie das eigene Zuhause für uns nachhaltiger wird und welche Ziele im Bereich CSR bereits erreicht wurden.

 

Nachhaltiger Konsum – nicht immer problemlos

Schwerpunkt des Fachtages war dieses Mal die nachhaltige Beschaffung durch öffentliche Hand, welche mit einem Budget von ca. 350 Millionen Euro ein großes Potenzial für fairen Handel bietet. Verschiedene Podiumsdiskussionen und Workshops beleuchteten Schwierigkeiten und Rahmenbedingungen, die den Einkauf durch Kommunen und Länder bestimmen. Dabei wurde festgestellt, dass zum einen der nachhaltige Konsum nicht gesetzlich und einheitlich geregelt ist und zum anderen, dass auch der öffentliche Einkauf mit dem Siegel-Dschungel kämpft. Unternehmen sehen sich im gleichen Zuge mit der Problematik konfrontiert, dass seitens der öffentlichen Hand der Preis und nicht die Nachhaltigkeit eines Produkts im Fokus eines Auftrags steht.

 

Umsatz im fairen Handel steigt

Sowohl beim Fachtag als auch im öffentlich zugänglichen Bereich der Messe waren die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN sehr präsent. Vorträge von u.a. Forum Fairer Handel (Verband des fairen Handels in Deutschland) und dem Südwind Institut für Ökonomie und Ökumene rückten das Absatzvolumen fairer Produkte und die zukünftigen Ziele der UN weiter in den Fokus.

So ist der Umsatz im fairen Handel in den letzten Jahren stetig gestiegen und lag zuletzt bei circa 1,5 Milliarden Euro. Hiervon nimmt Kaffee mit rund 34 % den größten Anteil ein. Dass diese Entwicklung ein wichtiger Schritt sei, zeige sich auch daran, dass der generelle Kaffeepreis bisher stetig steige. Gleichzeitig seien aber die Einkommen der Kaffeebauern in den letzten dreißig Jahren halbiert worden. Ein stärkerer Absatz von Fairtrade Kaffee bedeutet hier demnach eine Unterstützung für viele Bauern.

 

Zukunftsthemen und Arbeitsgruppen

Produzenten wie Kaffeeanbauer zu stärken ist eines der zentralen Zukunftsthemen. Da passt es, dass sich innerhalb der UN 2014 eine Arbeitsgruppe für die Einhaltung der Menschenrechte in der globalen Wirtschaft gebildet hat. Laut Südwind Institut hat die Arbeitsgruppe bisher ein Positionspapier vorgelegt, das in den nächsten Jahren weiter ausgearbeitet und zu einem verbindlichen Abkommen formuliert werden soll. Dieses sollte dann zukünftig für alle Unternehmen verbindlich sein – Haupttreiber sind hier Länder wie Südafrika und Ecuador. Falls das Abkommen zu Stande kommt, wären Investoren und Konzerne zukünftig stärker bei Menschenrechtsverletzungen im Produktionsprozess in der Verantwortung.

Mit diesen Eindrücken ging der Tag auf der Fair Friends für mich zu Ende. Es bleibt festzuhalten, dass sich die Messe für alle anbietet, die neue Impulse für die CSR-Kommunikation und den direkten Kontakt zu Akteuren des Nachhaltigkeitssektors suchen.