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Virtual Reality ist in diesem Jahr das Thema der Tech-Branche und wird auf allen Messen und Konferenzen dieser Welt heiß diskutiert. Dagegen geht im Vergleich die kleine Schwester Augmented Reality etwas unter. Zumindest war das bisher so. Doch der Tech-Riese Nintendo brachte in den letzten Wochen die große Wende und stellte Augmented Reality in den Mittelpunkt.
Augmented Reality, die kleine Schwester von VR
Bei Augmented Reality handelt es sich im Vergleich zu Virtual Reality um keine komplett andere Welt, in die man abtaucht. Daher benötigt man hierfür auch keine extra angefertigte Brille oder hochpreisige Computersoftware. Bei Augmented Reality handelt es sich vielmehr um eine virtuelle Realität, die sich mit unserer wirklichen vermischt. Nintendo gab des Öfteren bekannt, dass sie den VR-Trend erst einmal weiter abwarten wollen und das Produkt erst mitaufnehmen möchten, wenn es sich auch für große Massen eignet. Eins nach dem anderen. Nun erst einmal Augmented Reality. Des weiteren gibt es Theorien darüber, dass es sich bei Virtual Reality um ein sehr isolierendes Medium handelt. Denn man tauche in eine komplett andere Welt ab und würde sich von der Realität abkapseln. Nintendo scheint dagegen einen ganz anderen Weg gehen zu wollen und die Nutzer mittels AR nach draußen zu bringen und dazu sich untereinander zu vernetzen. Und Hallelujah – gleich mit ihrer ersten Spieleanwendung scheint der Tech-Riese aus Japan genau ins Schwarze getroffen zu haben. Willkommen in der Pokemon Go-Welt!
Pokémon Go – mehr User als Tinder und Twitter
Pokémon ist wahrscheinlich jedem ein Begriff. Seit den 90er Jahren haben Ash, Pikachu und Co. mit einer eigenen Serie, etlichen Spielen, Kinofilmen, Spielzeugen und sonstigem Merchandise schon große Erfolge gefeiert. Nun kann sich mit Pokémon Go ein neues, super erfolgreiches Produkt in die Pokémon Erfolgsgeschichte einreihen. Die Spiele-App ist zwar erst seit einigen Wochen verfügbar, bis vor kurzem sogar nur in Australien, Neuseeland und Nordamerika, hat aber schon längst die Nutzerzahlen der Dating-App Tinder überholt. Und mittlerweile kann die App sogar mehr aktive Daily User zählen als der Kurznachrichtendienst Twitter.
Vom Gameboy zum Smartphone
Die App ist so simpel aufgebaut, wie sie erfolgreich ist. Lädt man sich die App herunter, wird man zum Pokétrainer und kann Pokémon gegeneinander kämpfen lassen, trainieren oder auch mit anderen Trainern tauschen. Wer sich an die Pokémon Spiele für den Gameboy erinnert, wird keinen großen Unterschied im Spieleaufbau erkennen. Was es aber besonders macht, ist der nahtlose Übergang in die Realität. Die App funktioniert mittels der Fotokamera des Handys und von GPS Einstellungen in Kombination mit Google Maps. Die Funktionsweise: Zuerst such man sich sein erstes Pokémon aus. Hat man das getan, kann man sich an die Arbeit machen es zu trainieren und gegen Gegner zu kämpfen.
In der Karte der App werden einem dabei immer wieder Pokémons in der Nähe angezeigt. Befindet man sich am entsprechenden Ort, springt einem dann jenes Pokémon vor die Kamera, mit dem man kämpfen kann. Die Downloadzahlen zeigen schon jetzt, dass Nintendo mit diesem Spiel die Nerven der User getroffen hat. Ob es sich hierbei nun um das Erwecken von Kindheitserinnerungen handelt oder einfach nur um den guten Aufbau der App – der Erfolg zeigt: alles richtig gemacht. Die App ist in kürzester Zeit zu der Nummer 1 im App Store und im Google Play Store geworden, die Nachfrage war teilweise so groß, dass die Server überlastet wurden und abgestürzt sind. In Deutschland laufen Pokémon-Spieler seit gestern jagend und sammelnd durch die Straßen.
Rettung für Nintendo?
Es scheint, die Entwicklung komme Nintendo gerade recht. Erst im letzten Jahr hatte sich der Marktwert noch gesenkt. Seit Pokémon Go aber steigen die Aktien. Der Unternehmenswert stieg um 64 Prozent an und der Börsenwert ist der höchste seit 1987!
Damit zeigt das Unternehmen, dass auch das Thema Augmented Reality Aufmerksamkeit verdient hat, denn setzt man es richtig ein, kann es zu großen Erfolgen führen, wie wir bei Pikachu und Co. sehen können. Wen das Pokéfieber gepackt hat der kann sich jetzt darüber freuen, dass inzwischen Pokémon Go auch bei uns in Deutschland verfügbar ist. Wer noch auf der Suche nach der perfekten Einstimmung auf das Spiel ist, dem sei dieser Trailer von Nintendo ans Herz gelegt. Doch Vorsicht, das Suchtpotential scheint so hoch zu sein, dass einige Spieler schon ihre Gesundheit aufs Spiel setzen.