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Auf ein Wort – Sturm

Während Japan Anfang des Monats nass und sturmgebeutelt in den Fängen des Taifuns „Chaba“ lag, bereiteten sich Teile Nordamerikas mit Holzbrettern und Sandsäcken auf Hurricane „Matthew“ vor. Derzeit wütet Wirbelsturm „Nicole“ über den Bermudas. Alles nur heiße Luft? Der Unterschied zwischen verschiedenen Stürmen liegt in ihrer Entstehung, ihrer Stärke und vor allem ihrem geografischen Wirkungsfeld.

Hurrikan

Als Hurrikan oder Hurricane wird beispielsweise ein tropischer Wirbelsturm bezeichnet, der über dem Karibischen Meer, den Westindischen Inseln und dem Golf von Mexiko wütet. Er hat mindestens Windstärke 12 auf der Beaufortskala, was einer Windgeschwindigkeit von über 118 km/h entspricht. Der stärkste jemals gemessene Hurrikan hieß „Wilma“ (205) und war mit einer Geschwindigkeit von 282 km/h ein Hurrikan der Kategorie 5.

Die Bezeichnung des Sturmes als hurakan kommt aus der Sprache der Taíno, einem indianischen Ureinwohnerstamm auf den Großen Antillen. Über die spanischen Eroberer gelangte das Wort dann nach Europa, wo es in allen westlichen Sprachen sehr ähnlich klingt. Die niederländische Variante orkaan war schließlich Grundlage für unsere deutsche Bezeichnung für einen schweren Sturm, den Orkan.

Zyklon

Wirbelstürme im Indischen Ozean und im südlichen Pazifik werden Zyklon genannt. Wann sie ihre Saison haben, richtet sich nach den Sommermonaten auf der nördlichen und südlichen Halbkugel. Ihr Name geht auf das griechische kyklos für „Kreis“ oder „Ring“ zurück.

Vorsicht ist geboten bei der richtigen Verwendung des Wortes Zyklone: Neben der Bezeichnung für den tropischen Wirbelsturm im Indischen Ozean (Sg. der Zyklon, Pl. die Zyklone) gibt es auch die Bezeichnung für ein Tiefdruckgebiet im Allgemeinen (Sg. die Zyklone, Pl. die Zyklonen). Eine Zyklone mit viel Regen und Orkanstärke wird also zu einem Zyklon.

Taifun

Fegt ein tropischer Wirbelsturm über den westlichen Pazifik oder Ostasien hinweg, sprechen wir von einem Taifun. Der Begriff stammt vom Kantonesischen tai fung ab und bedeutet „großer Wind“.

Verglichen mit dem Hurrikan an den Ost- und Westküsten Amerikas und dem Zyklon im Indischen Ozean ist der Taifun in Bezug auf Windstärke und Durchmesser der größte aller Stürme. 1975 durchbrach der Taifun „Nina“ in China mehrere Staudämme und kostete 100.000 Menschen das Leben. Taifun „Mireille“ war mit einem Versicherungsschaden von neun Milliarden US-Dollar der teuerste Taifun aller Zeiten.

Tornado

Hierzulande gibt es selten Wirbelstürme, im Wetterbericht hört man maximal von „Winden mit Orkanstärke“. Bildet sich doch einmal ein Wirbelwind, so ist es ein nur lokal auftretender Tornado mit charakteristischem Trichter. In Mini-Version kann man sie öfter sehen, wenn sie auf trockenem Boden wenige Meter hohe, lockere Trichter bilden. Sie werden dann spielerisch „Staubteufel“ genannt.
Bild via Pixabay unter CC0-Lizenz