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Tipps für das nächste Online-Interview

Ein Ratgeber für Expert*Innen aus der Industrie und ihre Kundenberater*Innen

Nicht erst seit Beginn der Pandemie gibt es Videokonferenzen, Online-Interviews oder Livestreams. Jedoch nehmen sie seitdem verstärkt zu und werden wahrscheinlich auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil in der Arbeitswelt sein. Viele Konferenzen, Meetings, Interviews oder ganze Events finden online statt und deshalb möchte ich heute ein paar Tipps geben, die nicht nur meinen Kolleginnen und Kollegen, sondern auch unseren Kunden helfen könnten, bei ihrem nächsten Online-Meeting oder sogar Online-Interview für die Medien und Presse einen besseren Eindruck zu hinterlassen.

 

Sound is Key

 

Wenn man in den Elektrofachhandel geht und sich die Entwicklung von Fernsehern, Spielekonsolen oder Filmen anschaut, dann könnte man meinen, dass ein ultrahochaufgelöstes Bild und kristallklare Farben das absolut wichtigste Element eines Videos sind. Trotzdem bin ich der Meinung, dass ein Amateurfilm mit perfektem Ton und verwackelten Bildern immer einen besseren Eindruck macht, als ein Hollywood-Blockbuster mit kratzigem Sound. Daher: Wenn es um Online-Interviews geht, setze ich persönlich den Fokus immer auf den Ton. So entsteht der beste Eindruck für die Person am anderen Ende der Leitung.

Das ist auch der Grund, warum bei einem unserer letzten Online-Interviews der Experte ein recht klobiges Headset getragen hat, weil nichts anderes zur Verfügung stand. Das mag für einige BetrachterInnen vielleicht ungewohnt sein, aber auf der anderen Seite ging es um ein komplexes Thema und da ist es wichtig, dass jedes Wort verstanden wird. Wenn also die Möglichkeit besteht, sollte das Headset immer dem Mikro am Laptop vorgezogen werden. Die meisten Handy-Headsets lassen sich zum Beispiel auch am PC nutzen. Und wenn kein Headset vorhanden, man aber räumlich flexibel ist, gibt es noch die Möglichkeit, das Interview in den kleinstmöglichen Raum zu verlegen. Das reduziert lästigen Raumhall und man ist noch besser zu verstehen.

 

Aber was ist mit dem Bild?

 

Genau wie beim Ton müssen wir hier mit dem arbeiten, was wir haben und das Beste rausholen. Sicher könnte man jetzt hier auf die vielen Theorien zur Bildkomposition eingehen, wie den Goldenen Schnitt, die Drittel-Regel oder sogar die Diagonalmethode. Da wir es aber eher unwissenschaftlich halten wollen, möchte ich für das nächste Online-Interview nur auf ein paar Dinge eingehen, die mir am wichtigsten erscheinen.

Zum einen wäre das der Winkel des Interviewten zur Kamera. Steht die Kamera zu niedrig, wirkt der Interviewte wie ein Gott, der zum Betrachter herabschaut. Steht sie allerdings zu hoch, könnte man das Gesagte weniger ernst nehmen, weil der Sprecher zu einem hinaufschaut. Daher sollte die Position der Kamera möglichst auf selber Höhe sein wie der Kopf, damit der Blick des Interviewten nach vorne gerichtet ist.

Das nächste, worauf man etwas achten könnte, ist der Hintergrund. Einige Apps wie Microsoft Teams bieten Funktionen an, um den Hintergrund virtuell auszutauschen. Da das aber nicht immer möglich ist, sollte man für ein schöneres Bild nicht nur das Zimmer aufräumen, sondern vielleicht auch das Bücherregal der langweiligen Raufasertapete vorziehen. Das sorgt nicht nur für Tiefe, sondern auch für ein lebendigeres und farbenfroheres Bild.

Der letzte Tipp für das bestmögliche Bild bezieht sich auf das Licht im Raum. Das Gesicht sollte gleichmäßig ausgeleuchtet sein. Dafür reicht eine einfache Tischlampe oder sogar das Tageslicht durch das geschlossene Fenster. Es sollte aber unbedingt vermieden werden, gegen eine Lichtquelle oder das Fenster zu filmen. Die Blende einer einfachen Webcam kann das Gegenlicht meist nicht so gut ausgleichen und so könnte das Gesicht zu dunkel wirken, während der Hintergrund komplett überstrahlt ist.

 

Und was, wenn es ruckelt?

 

Oft macht einem auch die schlechte Internetverbindung einen Strich durch die Rechnung. Hier gilt meiner Erfahrung nach, dass die Verbindung über ein Kabel immer stabiler ist, als W-Lan. Auch moderne Laptops haben noch einen klassischen Ethernet-Anschluss, den man hier nutzen sollte. Wenn dieser nicht vorhanden, oder gerade kein Kabel zur Hand ist, sollte man sich selbstverständlich so nah wie möglich am Router befinden und sich im schlimmsten Fall draufsetzen. Denn wenn die Verbindung nicht steht, ist auch der beste Ton oder das schönste Bild egal.

Moderne Smartphones bieten die Möglichkeit einen mobilen Hotspot zu erstellen, wo man dann via LTE im Internet unterwegs ist. Das verbraucht natürlich mobile Daten und sollte nur im äußersten Notfall genutzt werden, wenn alles andere scheitert.

 


Bild Credits: Banner – Unsplash under Creative Commons Zero Licence / Icon: flaticon.com