Wenn wir Shoppen gehen, entscheiden wir meist ganz intuitiv, was in unseren Kleiderschrank einziehen darf und was nicht. Was dabei in dem Selektionsverfahren eine große Rolle spielt und unser Kaufverhalten stark beeinflusst, ist unsere Stimmung. Das ist die Idee, die hinter UMood steht – eine Technologie, mit der die Kleidungsmarke Uniqlo die Stimmung der Kunden analysierte und ihnen ein zur Stimmung passendes Kleidungsstück vorschlug.
In vier Uniqlo Filialen in Sydney konnten Kunden diese Technik ausprobieren. Und so funktioniert es: Der Kunde trägt ein Headset, das über ein Sensor Gehirnströme misst, während der Kunde sich kurze Videoclips anschaut, die jeweils bis zu zehn Stimmungslagen transportierten. Anhand dessen analysierte ein Algorithmus die Reaktion des Kunden in Hinsicht auf fünf Werte – Interesse, Vorlieben, Konzentration, Stress und Müdigkeit und bestimmt so die Stimmungslage des Kunden. Daraufhin wird dem Kunden eines von über 600 T-Shirt-Styles vorgeschlagen – und zwar hoffentlich das, was perfekt zur aktuellen Tagesstimmung passt.
Die beschriebene Technologie wurde in einer Kooperation von Uniqlo und Dr. Phil Harris, einem Neurowissenschaftler der University of Melbourne, entwickelt. Dieser beobachtet einen aktuellen Trend, bei dem Marken die Neurowissenschaft immer weiter in ihr Konzept integrieren. Während neurowissenschaftliche Ansätze den Einsatz von Werbung bereits essenziell bestimmen, war es nur eine Frage der Zeit, bis diese Ansätze auch im Store selber angewandt wurden.
„Kunden wollen eine große Auswahl. Wenn wir ihnen diese jedoch geben, haben sie Probleme, sich zu entscheiden.“ sagt Harris.
Technologien wie die UMood sind ein erster Ansatz, um vorherzusagen, was Kunden wollen und ihnen die schwierige Kaufentscheidung abzunehmen.
Natürlich ist die Technologie noch ausbaufähig – so konnte die Stimmung zwar präzise bestimmt werden, wichtige Parameter wie der Geschmack wurden jedoch noch nicht in die Analyse mit einbezogen.