Snapchat oder doch lieber Instagram? Fotos und mittlerweile sogar Videos lassen sich definitiv auf beiden Plattformen finden. Aufgrund ihrer ähnlichen Hauptfunktion, dem Teilen von (bewegten) Bildern, werden die Apps immer wieder miteinander verglichen. Im letzten Jahr hob Facebook-Tochter Instagram diese Vergleiche auf ein neues Level, nachdem man sich bei einigen der Hauptfunktionen des Konkurrenten bediente.
Snapchat: Nicht noch ein Teenie-Trend
Seitdem die App rund um den kleinen Geist am Markt ist, zieht sie insbesondere junge Erwachsene und Teenager auf ihre Anwendung. Damit verschafft sich Snapchat einen riesigen Vorteilen gegenüber anderen Social Media Big Playern, da sich die jüngeren Zielgruppen hier immer weiter zurückziehen. Auch Facebook Gründer Mark Zuckerberg, der schon des Öfteren ein glückliches Händchen beim Kauf anderer Plattformen bewies, erkannte früh das Potenzial der kurzlebigen Foto-App. Nachdem der Versuch, sie zu kaufen, allerdings fehlschlug und die Nutzeraktivitäten auf Instagram, trotz steigender Nutzerzahlen zu stagnieren begann, war das wohl das Zeichen, um Snapchat Anwender „abzuwerben“. So kam es nun dazu, dass wir seit Sommer 2016 neben den Snapchat Stories in den Genuss der Instagram Stories kommen dürfen. Um den Look der neuen Funktion abzurunden, hat sich Facebook auch die Plattform Masquerade angeeignet, um sich mit den beliebten Lenses des Wettbewerbers gleichzustellen.
Irgendwie dasselbe aber doch grundverschieden?
Snapchat und Instagram sind sich vom Prinzip zwar sehr ähnlich, positionieren sich allerdings sehr unterschiedlich am Markt. Snapchat gilt als ein sehr authentisches Netzwerk, auf dem kurzlebige, spontane und persönliche Aufnahmen veröffentlicht werden. Instagram dagegen stellt ein verschönertes Leben dar und ist zum Teil auch dazu da, sich selbst zu profilieren. Doch im Endeffekt liefern beide Plattformen natürlich den idealen Platz, um sich selbst darzustellen, ob aufgehübscht oder nicht. Doch auch wenn man in unterschiedlichen Situationen mal zu Snapchat oder Instagram greift, kann es durchaus sinnvoll sein gleiche Funktionen in die Plattformen einzubauen.
Dabei sollte man sich als Unternehmen, Advertiser oder auch Influencer bewusst machen, dass, auch wenn die Funktionen teilweise 1 zu 1 gleich sind, die Nachricht über die jeweilige Plattform anders aufgenommen werden kann. Dabei sind beide Netzwerke mit ihren hohen Nutzerzahlen, Snapchat mit 110 und Instagram mit 300 Millionen aktiven Nutzern, sehr interessant. Auch wenn Snapchat eine geringere Nutzerzahl hat, wird aufgrund der aktiven Bindung zum Viewer eine aktivere Wahrnehmung gewährleistet. Zudem erreicht man hierüber eine Zielgruppe, die über andere soziale Netzwerke nur schwer ansprechbar sind. Daneben bemüht sich die Plattform sehr stark darum, dass die eingebundene Werbung sich problemlos ins Tool einfügt und keinen negativen Einfluss auf das Nutzererlebnis hat. So lassen sich neben dem redaktionellen „Discover“ Bereich bezahlte Anzeigen unauffällig als Lense oder als Videoeinspielung, die mit einem Klick übersprungen werden können, zwischen den Stories finden. Instagram entwickelt sich dagegen, u.a. mit den Shoppable Tags on Photos, immer mehr zu einem Hybriden aus Onlineshop und Social Network. Daher wird bei Instagram auch ein etwas stärkerer Balanceakt zwischen simplen, unbearbeiteten Eindrücken, die weiterhin visuell ansprechend sein sollten, nötig sein, während dieser Aspekt bei Snapchat überhaupt keine Anwendung findet.
Der Weg ist das Ziel
Die Frage, ob Snapchat oder Instagram Stories genutzt werden sollten, ist also u.a. auch davon abhängig, was, wie und welcher Inhalt geteilt werden soll. Zudem sind die Plattformen natürlich auch für unterschiedliche Zielgruppen unterschiedlich gut geeignet. Möchte man eine jüngere Zielgruppe erreichen und ist dazu bereit, infolgedessen eine geringere Reichweite in Kauf zu nehmen, eignet sich Snapchat besser. Während Instagram dagegen mehr Reichweite leisten kann, denn die Stories werden nicht nur den eigenen Followern angezeigt, sondern können per Klick auf das Profilbild oder in der Suche ausgespielt werden.