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SXSW 2017 – Die Tech-Welt wird politisch und gesprächig

Die South by Southwest hat sich schon lange zum Dreh- und Angelpunkt der digitalisierten Welt entwickelt. Egal, ob es sich hierbei um Musik, Film oder Tech-Neuheiten handelt. Im letzten Jahr nahm mit Barack Obama erstmals der amtierende US-Präsident teil. Doch sein Auftritt sorgte eher weniger für eine Begeisterungswelle bei den Messebesuchern, ganz im Gegenteil zu den Themen Virtual Reality, Chatbots oder Augmented Reality. In diesem Jahr ließ es sich dafür der Ex-Vizepräsident Joe Biden nicht nehmen die Messe zu besuchen. Es ging dabei aber nicht um die Verbreitung oder Diskussion politischer Themen, sondern um das Vorantreiben des Kampfes gegen Krebs.

Bitte Hände waschen

2017 trieb sich auf der sonst relativ politfreien Innovationsmesse SXSW ein starker Hauch von Politik herum. Seitdem Donald Trump die Präsidentschaft im Land angetreten hat, scheint Amerika so politisch wie noch nie zu sein. Late Night Hosts stellen die Fauxpas von Stars und Sternchen zurück und beschäftigen sich stattdessen lieber mit den Charakteren und Verordnungen aus dem Weißen Haus. Dass diese Strategie Erfolg trägt und auf großes Interesse stößt, zeigt sich in den hohen Einschaltquoten.

Daher gab es in diesem Jahr auch das ein oder andere politische Statement mehr als in den Vorjahren. Begonnen hat das schon mit dem ersten Besuch auf der Toilette. Nachdem der POTUS vor kurzem das Gesetz außer Kraft setzte, nach dem sich Transgender auf die Toilette ihres gewählten Geschlechts begeben dürfen, wurde auf der SXSW kein Wert auf die Einhaltung der Gesetzrevidierung gelegt, wie einige User auf Twitter festhielten. Das Händewaschen darf aber natürlich trotzdem nicht vernachlässigt werden. Es müssen Brücken geschlagen und keine Mauern gebaut werden. Ähnlich wie bereits auf der F8 im letzten Jahr stand diese Botschaft im Vordergrund. Doch auch wenn sich politische Themen immer wieder auffinden ließen, standen technische Innovationen ganz klar im Vordergrund.

Chatbot oder Mensch?

Im letzten Jahr lag das Hauptaugenmerkmal der Techies auf dem Thema Virtual Reality. Es ließen sich Anwendungen testen, man konnte sich in die First Class der Lufthansa setzen und VR Brillen wurden teilweise als Give-away oder zum Kauf weggegeben. In diesem Jahr gehörte Virtual Reality zwar auch zu den Hauptthemen der Messe, allerdings standen noch mehr die Chatbots dieser Welt im Fokus. Die kommunikativen Unterstützer des Alltags werden oftmals als negative Einflussfaktoren wahrgenommen. Meinungsbeeinflussung, Propaganda und die Verbreitung der vieldiskutierten Fake News wird ihnen vorgeworfen. Dabei können Chatbots doch viel mehr als nur das, und sie können das Leben für Nutzer sowie Unternehmen sogar positiv bereichern.

Die Möglichkeiten für Unternehmen scheinen dabei noch nicht einmal vollkommen erkundet zu sein. Aktuell werden sie überwiegend dazu genutzt, Kunden sofort Rückmeldung auf eine Nachricht geben zu können. Doch das Potenzial hinter ihnen scheint noch viel größer zu sein. In Zukunft soll ein Chatbot nicht mehr nur einfache Phrasen oder Wortkombinationen auswendig lernen bzw. auf bestimmte Trigger reagieren. Er soll wie ein Mensch individuell auf die Nachrichten der Nutzer antworten können.

Dass sich Chatbots durch äußere Faktoren dabei auch negativ entwickeln können, zeigen Experimente wie die von Microsoft. Hier entwickelte sich der Chatbot innerhalb kurzer Zeit u.a. zum Rassisten. Doch auch solche Ergebnisse sind notwendig, um die technische Innovationen weiter voranzutreiben. Diese Einstellung spiegelte sich auch auf der Messe selbst wider. Statt neue Trends aus dem Boden zu stampfen, wurde sich überwiegend darauf konzentriert, aktuelle Themen wie Virtual Reality, Augmented Reality und eben auch Chatbots weiterzuentwickeln.

Bild Credits: von StartupStockPhotos, under Creative Commons Zero Licence, via pixabay.com