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Blockchain für Anfänger: Die Mutter des Bitcoins

„Die bedeutendste Technologie der kommenden Jahrzehnte liegt vor uns“, schreibe ich und überlege gleichzeitig, ob ich die qualifizierteste Person für diesen Beitrag bin? Wahrscheinlich nicht, aber gerade deshalb bin ich wahrscheinlich genau die Richtige, um diese technische Errungenschaft, die uns schon beim Buchstabieren Kopfschmerzen bereitet, möglichst einfach zu erklären. Die Blockchain-Technologie wird als eine der bedeutendsten Technologien der nahen Zukunft gehandelt. „Blockchain“, simpel übersetzt: eine Kette von Blöcken, die Blockkette. Und siehe da, die Übersetzung ist zwar nicht schön,, findet aber auch in Fachkreisen Anwendung. Wikipedia erläutert den Begriff mit Wörtern wie kryptographisch, Hash, Zeitstempel und Transaktionsdaten. Und da haben wir es wieder. Ein Fachbegriff, erklärt mit vier weiteren Fachbegriffen!?

 

Wie funktioniert die Blockchain-Technologie?

 

Hier also eine einfache Erklärung für alle Interessierten: Die Blockchain-Technologie ist eine Art dezentrale Datenbank, in der Vorgänge verschlüsselt gespeichert werden. Diese Aktionen werden in Blöcken zusammengefasst und, wie bei einer Kette, aneinander gehängt. Warum ist diese Technologie nun so einzigartig? Das liegt unter anderem an dem kleinen Wort dezentral. Das bedeutet, dass diese Blockchains nicht in einem großen Rechenzentrum verwaltet werden, sondern dass es ein weltweites Netzwerk von teilnehmenden Computern gibt. Auf jedem Computer wird die komplette Blockchain abgespeichert. Gibt es neue Transaktionen werden diese direkt im kompletten Netzwerk hinterlegt. Dies geschieht nach aktuell höchsten Verschlüsselungsstandards. Um das System vor Angriffen und Manipulationen zu schützen, gibt es so genannte „Miner“ (analog zu „Goldschürfern“). Sie prüfen die Richtigkeit der verschlüsselten Transaktionen und setzen die Blöcke zu Ketten zusammen. Nur ein validierter Block kann die Kette fortsetzen. Dies sowie der hohe Verschlüsselungsgrad soll die Blockchain sehr sicher machen.

 

Was ist heutzutage noch sicher?

 

Es gibt allerdings auch Kritik: Forscher der RWTH Aachen und der Goethe-Universität Frankfurt haben die erste Lücke in der bekanntesten Blockchain, der Kryptowährung Bitcoin, gefunden. Demzufolge seien 1.600 Daten entdeckt worden, die keine Finanzdaten enthalten. Darunter 142 Links, die im Dark Web zu kinderpornografischen Inhalten führen. Bereits 2015 wies Interpol darauf hin, dass „das Design der Blockchain bedeutet, dass die Möglichkeit besteht, Schadsoftware einzuschleusen und dauerhaft zu hosten, ohne ein verfügbares Verfahren zur Löschung dieser Daten“. Keine schöne Kehrseite der Medaille.

 

Wo kommt Blockchain eigentlich zum Einsatz? 

 

Die Anwendungsgebiete sind vielseitig und IBM stellt die Umkehrfrage: „Es sollte heißen: Welche Szenarien lassen sich nicht mit der Blockchain umsetzen?“ Angefangen hat es mit der digitalen Währung: Das Rückgrat des 2009 gegründeten Bitcoins ist nämlich die Blockchain – ein webbasiertes, dezentralisiertes, öffentliches Buchhaltungssystem aller Bitcoin-Transaktionen, die jemals getätigt wurden. Man kann es sich wie einen Tunnel vorstellen: Die Blockchain ist der Tunnel, die Bitcoins sind die Autos die hindurchrasen. Kryptowährungen sind jedoch nur ein Anwendungsfeld. Interessant sind auch die Smart Contracts. Dabei handelt es sich um webbasierte Computerprotokolle, die Verträge abbilden und die Abwicklung eines Vertrages technisch unterstützen. In den USA ist es bereits möglich, mittels Smart Contracts zu heiraten! Im Oktober 2014 ließ sich das erste Paar über Skype trauen. Rechtskonform wurde das Ganze mittels Abscannen eines QR-Codes, der direkt in die Blockchain-Datenbank geschrieben wurde.

Blockchain ist eine smarte Technologie, die sich als einfach und kostengünstig darstellt. Betrachtet man die ökologische Seite, wird es allerdings schon komplexer. Zum Beispiel, wenn man an den Stromverbrauch all der Rechner denkt, die Tag und Nacht Transaktionen schürfen und Blöcke validieren. Bei allen Vorteilen gibt es also noch deutliches Optimierungspotential.

Bild Credits: geralt, under Creative Commons Zero Licence, via pixabay.com