Ursprünglich erschien dieser Artikel auf LinkedIn. Hier kommen Sie zum Original-Beitrag und hier zum Profil der Autorin, Sabine Lorenz.
Die letzten Monate waren für Facebook nicht gerade angenehm. Datenskandale, mangelnde Transparenz für Werbetreibende und Nutzer sowie der Vorwurf, zur Spaltung der Gesellschaft beizutragen, bestimmten die Schlagzeilen. Das sorgte dafür, dass in Europa einige User dem sozialen Netzwerk den Rücken zukehrten. LinkedIn entwickelt sich hingegen momentan vom Karriere-Netzwerk zur Content Plattform und kann sich, vor allem im DACH-Raum, über stetig steigende Nutzerzahlen freuen. Wird LinkedIn Facebook also bald den Rang ablaufen? Und was bedeutet diese Entwicklung eigentlich für Unternehmen?
Ein Blick auf die Nutzerzahlen
Was die Nutzerzahlen angeht, liegt Facebook mit 32 Millionen aktiven Mitgliedern in DACH deutlich vor den Business-Netzwerken Xing mit 15 und LinkedIn mit 13 MillionenUsern. Doch bei Facebook stagnieren die Zahlen, während LinkedIn im vergangenen Jahr zwei Millionen neue Mitglieder hinzugewinnen konnte. Beeindruckend ist bei LinkedIn außerdem die Entwicklung des User Engagements. Um ganze 60 Prozent haben Interaktionen im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Dennoch kann angesichts dieser Zahlen keine Rede davon sein, dass Facebook tot ist. Immerhin 23 Millionen Deutsche sind hier angeblich täglich aktiv.
Zielgruppe und Kampagnenziel sind entscheidend
Viel wichtiger als die die Höhe der Nutzerzahlen ist jedoch die Frage: Befindet sich unter diesen 23 Millionen meine Zielgruppe? Und: Beschäftigt sie sich in diesem Umfeld auch mit meinen Themen? Viele klassische Consumer-Marken dürften diese Frage (noch) mit Ja beantworten und sich trotz steigender Werbepreise weiterhin an den detaillierten Targeting-Optionen erfreuen, die Facebook bietet.
Gerade für Unternehmen aus dem B2B-Bereich lohnt es sich aber, einen genaueren Blick auf die Entwicklung der Business-Netzwerke zu werfen. Noch vor wenigen Jahren bestimmten hier trockene Lebensläufe das Bild. Neue Features und ein verändertes Nutzerverhalten ermöglichen heute jedoch einen lebhaften, humorvolleren und emotionaleren Austausch zu verschiedensten beruflichen Themen. Gerade LinkedIn hat sich zu einer Plattform für Thought Leadership und Wissensaustausch entwickelt, die gleichzeitig optimale Werbemöglichkeiten bietet. Dies macht LinkedIn für User und Werbetreibende gleichermaßen attraktiv.
Von Storytelling bis Lead Generierung
Das berufsbezogene Targeting ermöglicht es, auf LinkedIn die gewünschte Zielgruppe gut einzugrenzen und dank Pixel-Integration lassen sich Kampagnen auf Lead Generierung hin optimieren. So wird der Business Impact der Kampagnen unmittelbar ersichtlich, was laut einer Studie des „1. Arbeitskreises Social Media in der B2B-Kommunikation“ auch im B2B Bereich immer wichtiger wird. In diesem Zusammenhang dürfte auch ein Argument sein, dass durchschnittlich 45 Prozent des Social Media Traffics auf Unternehmenswebseiten von LinkedIn kommen.
Gleichzeitig bietet LinkedIn – ähnlich Facebook – immer mehr Funktionen, die Unternehmen authentisches Storytelling ermöglichen. So wurde erst kürzlich in den USA mit LinkedIn Live ein Feature für Livestreaming ausgerollt, das Bewegtbild auf LinkedIn künftig mehr Raum bieten wird.
LinkedIn etabliert sich so zunehmend als relevante Content-Plattform, die für Marketer, Personaler und Kommunikatoren gleichermaßen attraktiv ist. Ein Facebook-Ersatz ist es deshalb aber nicht. Wie immer lohnt es sich für Unternehmen genau hinzuschauen, auf welcher Plattform sie ihre Ziele am besten erreichen – auf LinkedIn, Facebook oder ganz anderen Kanälen.
Inspiration Breakfast LinkedIn im B2B Marketing
Wer sich intensiver mit den Marketingmöglichkeiten auf LinkedIn und B2B im digitalen Kontext auseinander setzten möchte, dem sei unser Inspiration Breakfast in München am 9. April empfohlen.