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Snapchat hat sich in diesem Jahr zu einer festen Größe in der Social-Media-Welt etabliert. Die App rund um den kleinen Geist wird für immer mehr Nutzer attraktiv. Heute zählt die Anwendung schon mehr als 100 Millionen täglich aktive User. Dabei gab es die kurzlebige Foto-App vor fünf Jahren noch gar nicht.
Interaktion ist auf Snapchat ein Muss
Das rasante Wachstum der Nutzerzahl und die vielen jungen User machen Snapchat auch für Unternehmen immer interessanter. Vor allem, da sich diese Zielgruppe mehr und mehr von anderen sozialen Netzwerken verschiedet. Facebook ist Out, Instagram auf dem besten Weg dahin, doch Snapchat ist In!
In erster Linie besteht für Firmen die Möglichkeit sich auf der Plattform ein Profil anzulegen und zu versuchen dem User einen Anreiz zum Anklicken der Inhalte zu liefern. Darin liegt auch der große Unterschied, dem Unternehmen auf Snapchat gegenüber anderen gängigen Social Media Apps wie Facebook, Instagram und Twitter gegenüberstehen. Bei den Wettbewerbern wird über einen Algorithmus entschieden, welche Inhalte einen User interessieren könnten und infolgedessen ausgespielt werden. Bei Snapchat dagegen gibt es einen Discover Bereich für den User und dieser muss sich aktiv dafür entscheiden den Inhalt anzuklicken. Ein passives Durchscrollen des Newsfeeds wird auf diese Weise gar nicht erst ermöglicht.
Umso wichtiger ist es für Unternehmen sich auf Snapchat richtig zu positionieren. Die Inhalte müssen sich von Ihrem Aufbau klar von anderen Social-Media-Kanälen abgrenzen. Den Inhalt des letzten Facebook-Posts spiegeln, funktioniert hier nicht. Snapchat lebt von Spontaneität und authentischen Inhalten.
Zudem sind die Inhalte auf eine maximale Laufzeit von 24 Stunden beschränkt, danach werden sie gelöscht. Da sich aber natürlich auch die Gründer der App dem großen Potential für Firmen bewusst sind, gibt es für Unternehmen mittlerweile mehrere Möglichkeiten einen sicheren Platz im Snapchat-Universum einzunehmen.
Welche Werbeformen gibt es?
Als Werber kann man Geo-Filter verwenden. Jedem Snapchatter sind die Geo-Filter als eine Art witziger kleiner Sticker bekannt, die in den meisten Fällen am unteren Bildrand erscheinen. Unternehmen haben nun die Möglichkeit diese Filter ganz nach dem eigenen Geschmack zu erstellen. Dabei sollte aber darauf geachtet werden, dass der Sticker dem User auch einen Mehrwert bietet. Den einfachen Markennamen einer Firma wird ein User bei den vielen Gesichtsfeatures der App wohl kaum auswählen. Daher sollten die Sticker mit einer witzigen Note ausgestattet sein. Kreativität ist hier gefragt!
Dem User soll damit ein Impuls zur Verwendung des Geo-Filters gesetzt werden. Wird der Filter von den Usern angenommen, erreicht man durch das Weitersenden an deren Freunde oder den Upload in die eigene Story noch viele weitere Nutzer. Somit werden für die Follower und Freunde des ersten Nutzers ebenfalls Impulse zu Verwendung und Weiterleitung des Filters gesetzt. So entsteht im besten Falle ein Schnellballsystem für einen sonst so kleinen, unscheinbaren Werbeträger.
Snap Video Ads – aber richtig!
Neben Geo-Filtern gibt es auch die Möglichkeit, Snap Ads anzulegen. Dabei handelt es sich um kurze Video-Sequenzen, die innerhalb des Autoplays im Storybereich erscheinen. Diese können ebenfalls mit Werbebotschaften übersehen werden. Hierbei sollte man darauf achten keine klassischen Werbevideos einzubinden. Die Snap Ads sollten viel mehr den Charakter der Plattform widerspiegeln und authentisch wirken. Dabei untersagt das soziale Netzwerk die Einbindung von stummen oder statischen Werbevideos. Es gibt zwar keine offizielle Empfehlung, wie das Video aufgebaut sein sollte. Es empfiehlt sich allerdings, nicht direkt mit einem Produkt- oder Markenbild in das Video einzusteigen. Dennoch sollte auch das Logo innerhalb der ersten zwei Sekunden angezeigt werden.
Hund, Wassermelone und Biene
Bei den Sponsored Lenses handelt es sich um eine der wirkungsvollsten Werbemöglichkeiten. Die vielen bunten, gesichts- und stimmverzerrenden Filter haben mittlerweile nicht nur auf der eigenen Anwendung einen Kultstatus erreicht. Profilbilder, die mit einem Snapchat-Filter erstellt wurden, lassen sich mittlerweile auf vielen sozialen Netzwerken finden. Wettbewerber wie Twitter und Instagram haben die große Beliebtheit dieser Option bereits für sich erkannt und versuchen inzwischen ähnliche Filter bei sich zu etablieren.
Snapchat ist dagegen schon wieder einen Schritt weiter. Als Unternehmen kann man einen eigenen individuellen Filter erstellen. Dieser sollte natürlich auf irgendeine Art und Weise das Branding der werbenden Firma beinhalten, allerdings auch nicht zu sehr in den Fokus stellen. Auch hier geht es wieder darum, dem User einen Anreiz zu bieten, die Filter zu verwenden und weiterzuleiten.
Daneben besteht bei den Sponsored Lenses auch die Möglichkeit einen Trigger mit einzubauen. Hierbei muss der User erst etwas tun, um die Lense auszulösen. Bekannt ist dies bereits beim Hunde-Filter der Plattform, der erst ausgelöst wird, wenn man den Mund öffnet. In Reaktion auf die Bewegung streckt der Filter einem dann die Zunge raus. Dieses Feature ist für Unternehmen sicherlich nicht zwingend erforderlich, er ist aufgrund der erhöhten Aufmerksamkeit allerdings empfehlenswert.