Einer der großen Vorteile für eine Agentur wie Weber Shandwick zu arbeiten, ist, dass wir regelmäßig in Zusammenarbeit mit Kunden (und Branchen) mit neuen Innovationen und Formaten im Social Media Bereich experimentieren dürfen.
Die Breite und Größe an Kunden ist besonders im Bereich der sozialen Medien ein großer Vorteil, weil es keinen Stillstand in der Social Media Welt gibt. Unser Expertenteam für Social und Digital verfügt dabei über jahrelange Erfahrung in der Durchführung sozialer Kampagnen für vielfältige Kunden. In regelmäßigen Abständen bringen wir diese Experten an einen Tisch, um die größten Trends festzuhalten, die wichtig für die Arbeit mit unseren Kunden sind.
Basierend auf den neuesten Trends haben wir zehn Bereiche herausgearbeitet, die wir jedem empfehlen möchten, der sich aktuell mit Social Media für sein Unternehmen auseinandersetzt.
1. Auch in Social Media: Fokussiere dich auf Lokalnachrichten
Eine neue Änderung im Facebook Algorithmus, die das Unternehmen im Januar vorgenommen hatte, führte zu einem enormen Rückgang des Datenverkehrs für große Nachrichtenseiten. Dies signalisierte klar und deutlich, wie Facebook mit Publishern zukünftig zusammenarbeitet. Dazu wurden User auch zu Publishern befragt, denen sie vertrauen, um anschließend nachrichtenbezogene Inhalte im Newsfeed besser ranken zu können. Eine der anderen großen Veränderungen ist, dass der neue Facebook-Algorithmus lokalen Nachrichteninhalten Prioritäten einräumt – etwas, das vielleicht auch schon im eigenen Newsfeed bemerkt wurde. Stories über lokale Blickwinkel auf Geschichten könnten daher eine gute Möglichkeit sein, seine Reichweiten auf Facebook zu steigern.
2. Arbeiten Sie nur mit Influencern mit einer echten Community zusammen
Im vergangenen Jahr wurden in der Welt des Influencer-Marketings Probleme mit Fake-Followern und unechten Markenpartnerschaften bekannt. Behörden und Institutionen nehmen dies zur Kenntnis und fordern eine transparente Offenlegung von Markenpartnerschaften. Auch 2019 also ein wichtiges Thema!
3. User Experience in Social Media: Vertical first!
Mittlerweile greifen 95 Prozent der Facebook-Nutzer über ein Mobilgerät auf die Plattform zu, was bedeutet, dass die überwiegende Mehrheit einen vertikalen Bildschirm verwendet. Das Maximieren der Bildschirmfläche ist offensichtlich, aber es ist erstaunlich, wie viele Marken immer noch Bild- und Videoinhalte veröffentlichen, die nicht für vertikale Zwecke geeignet sind. Untersuchungen haben aber ergeben, dass dies nicht nur eine bessere Nutzererfahrung bietet, sondern auch die Engagement-Rate für Inhalte erhöht.
4. Experimentieren Sie mit Stories
Sehr stark verbunden mit dem vertikalen Trend sind Stories. Stories auf Facebook oder Instagram sind die Erfolgsgeschichte der letzten Jahre. Täglich nutzen über 500 Millionen aktive Nutzer Instagram Stories. Und nicht zu vergessen ist auch der WhatsApp-Status, der auch eines der meist genutzten Stories-Formate ist. Stories sind ein extrem starker Trend, zu dem es gefühlt täglich Funktionsupdates der Plattformen gibt. Facebook spekuliert sogar darauf, dass sie die traditionelle Beliebtheit des klassischen Newsfeeds übertreffen werden. „We expect Stories are on track to overtake posts in feed as the most common way that people share across all social apps”, sagte Mark Zuckerberg im Januar 2018.
5. Verwenden Sie Daten für Insights
Ein bedeutendes Nebenprodukt unserer digitalisierten Welt ist, dass der Zugriff auf Daten einfacher ist als je zuvor. Unternehmen und Agenturen verwenden soziale Daten vornehmlich zu Messzwecken und für die Beobachtung von KPIs. Daten werden aber auch zunehmend genutzt, um veröffentlichte Inhalte für die Zukunft optimieren zu können. Wir beobachten einen zunehmenden Trend, bei dem Kundendaten verwendet werden, um strategische Entscheidungen aus Marketing-Sicht zu treffen, aber auch, um geschäftliche Entscheidungen treffen zu können – von der Produktentwicklung bis zur Recruiting-Strategie. Natürlich alles im Rahmen von Datenschutz-Bestimmungen!
6. Erstellen Sie einen Chatbot mit Mehrwert
Chatbots haben in den letzten Jahren viel versprochen, aber in oft nicht gehalten. Wie bei allen aufkommenden Technologien gibt es oft eine Phase, in der wir uns alle am Kopf kratzen müssen, während wir versuchen, den bestmöglichen Weg zu finden, um der Nutzererfahrung einen Mehrwert zu verleihen. Wir gehen davon aus, dass Chatbots ab der zweiten Hälfte des Jahres aus dem Gröbsten herausgewachsen sind. Dann steht die Wertschöpfung im Mittelpunkt des Ansatzes. Die Unternehmen, die das Beste aus Chatbots herausholen, sind diejenigen, die einen echten Nutzen finden und ihrem Publikum Lösungen für häufig auftretende Probleme anbieten können.
7. Entwerfen Sie eine Messaging-Strategie
Einer der Gründe, warum Chatbots immer beliebter werden, ist das Nutzer-Wachstum bei Messaging Apps. WhatsApp und Facebook Messenger haben beide die Marke von 1 Milliarde Nutzern überschritten, Direct Messaging auf Instagram ist nicht weit davon entfernt. Messaging war schon immer eine schwierige Arena für Unternehmen und Vermarkter, aber die Plattformen öffnen diese weiter und vereinfachen zunehmend Prozesse. WhatsApp vermarktet mittlerweile eine Business-App, die zunächst kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützen soll, die Kundenkommunikation über die Plattform bereitzustellen. Eine Enterprise-Version führt 2019 WhatsApp-, Facebook- und Instagram-Direktnachrichten zusammen, damit Benutzer plattformübergreifend Nachrichten senden können.
8. Machen Sie Ihren CEO „social“
Die C-Level-Etage hat sich bisher zurückhaltend mit Social Media befasst. Dennoch haben in den letzten Jahren eine Reihe von CEOs entdeckt, dass ein Auftritt in den sozialen Medien durchaus ein Reputationstreiber und ein gutes Kommunikationsmittel sein kann – in guten wie in schlechten Zeiten. Da immer mehr Unternehmen den Vorteil sehen, in gesellschaftlichen Fragen Stellung zu beziehen (siehe Trend Nummer 10), arbeiten wir häufig mit Kunden zusammen, um zu demonstrieren, dass soziale Profile für die Chefetage nicht mehr unbedingt ein „Nice to have“ sind, sondern sogar geschäftskritisch sein können, insbesondere aus Reputationsgesichtspunkten. Hier positioniert sich vor allem zunehmend LinkedIn als die Business-Plattform der Zukunft.
9. Experimentieren Sie mit Social Commerce
Das Potenzial von Social Commerce in westlichen Märkten wird seit Jahren gelobt. Zumal das Modell in China schon länger etabliert ist. Die greifbaren Beweise dafür waren hierzulande jedoch selten. Das beginnt sich nun zu ändern, da sich ein wandelndes Verbraucherverhalten beobachten lässt und immer ansprechenderes UX das Einkaufen auf sozialen Plattformen erleichtert. Instagram zeigt sich hier als Pionier. Kaufbare Tags und Swipe-Ups bei Stories bieten Verbrauchern eine unwiderstehliche Möglichkeit, die Bedürfnisse des Einzelhandels auf einer Plattform zu erfüllen, auf der Inspiration einfach zu holen ist. Die Einführung von Technologien wie Apple oder Android Pay macht die Eingabe langer Kartendetails überflüssig. Die Entwicklung weiterer aufstrebender Social-Shopping-Funktionen – etwa mit Hilfe von Augmented Reality-Funktionen in der Snapchat-Kamera, um vor dem Kauf zu testen – lässt darauf schließen, dass wir bald mit weiteren Innovationen rechnen können.
10. Seien Sie zielgerichtet, aber immer auf die Reputation bedacht
2018 – das Jahr, in dem Marken damit begannen, endlich ganzheitlich digital gedachte Kampagnen einzusetzen, um sich von der Masse abzuheben. Häufig war Social lediglich das virale Sprachrohr, das klassisch kreierte Kampagnen entweder unterstützte und verstärkte oder in einigen Fällen sogar schädigte. Sollten einmal kontroverse Themen in den Fokus ihrer Kampagne rücken, ist das nicht unbedingt eine schlechte Idee, aber Unternehmen sollten mit offenen Augen vorangehen. Und das bedeutet, auf mögliche Risiken und Gegenreaktionen gefasst zu sein. Ist man dies nicht, kriegt man die Resonanz dank sozialer Medien oft sehr schnell zu spüren.
Johanna Tornow ist Senior Manager, Client Experience Digital, Weber Shandwick, und betreut verschiedene Kunden für die Social Media Welt. Sollten Sie mehr Informationen zu Trends und Themen im digitalen und Social-Bereich wünschen, stehen Ihnen Johanna Tornow und Katharina Rickers gerne Rede und Antwort.