Der gläserne Mensch, Computerprogramme, die unsere Kommunikation übernehmen und Roboter, die unseren Alltag erleichtern sollen. Früher waren all diese Dinge noch Fiktionen, die man größtenteils in SciFi-Filmen zu Gesicht bekam. Doch mit einer technologischen Weiterentwicklung nach der anderen scheint diese Zukunft nicht mehr weit und zum Teil sogar schon erreicht.
Was weißt du alles über mich?
Das Internet ist ein zweischneidiges Schwert. Wir füttern es täglich mit Daten, suchen auf Google nach unseren Interessen und verteilen auf Facebook, Instagram, Twitter & Co. fleißig ein “Gefällt mir” nach dem anderen, um unserer Begeisterung einen digitalen Ausdruck zu verleihen. Das ist natürlich notwendig, damit wir in Zukunft auch die Inhalte angezeigt bekommen, die wir wirklich sehen wollen. Und wer könnte schon besser entscheiden, was unsere eigene Meinung widerspiegelt, als ein System-gesteuerter Algorithmus. Neben den offenkundigen Nachteilen einer Filterblase ergibt sich hierbei eine weitere immer wieder stark diskutierte Problematik: der Datenschutz.
Wir wollen maßgeschneiderte Inhalte, Gott bewahre, dass eine Werbeanzeige ausgespielt wird, die nichts mit dem eigenen Interesse zu tun hat. Auf der anderen Seite will allerdings auch niemand, dass unsere Person, in Form von einer riesigen Datenmenge, offen im Netz herumwandert.
Datenschutz – das Bewusstsein fehlt
Das Ziel der Internet-Konzerne ist natürlich, so viele Daten wie möglich über einen Nutzer zu sammeln. Dagegen stellt sich der Datenschutz einer jeden Person. Allerdings sind die Bestimmungen hier länderübergreifend so unterschiedlich, dass es schon einmal zu starken Diskrepanzen in der Nutzung kommen kann. Insbesondere in den USA, in denen ein Großteil der Tech-Riesen heimisch ist, haben im Vergleich zu Europa und allen voran Deutschland eher lasche Datenschutzbestimmungen. Aus Bequemlichkeit ist es Nutzern dabei angenehmer Abstriche im Datenschutz zu machen, statt auf bestimmte Anwendungen zu verzichten. So war z.B. der Aufschrei nach der NSA-Enthüllung durch Edward Snowden laut. Im Nachhinein hat sich das Nutzerverhalten dadurch allerdings kaum verändert. Die Daten werden weiterhin fleißig gesammelt. Da das aber nur im Hintergrund geschieht, gerät die Handlung schnell in Vergessenheit.
Haben will!
Neue Funktionen werden zumeist erst einmal im amerikanischen Raum getestet und in vielen Fällen erst expandiert, wenn sie sich dort etabliert haben. Dadurch spielt auch die Haben-will-Einstellung eines jeden Menschen eine Rolle. Genauso wie ein Spielzeug auf einmal interessant wird, wenn ein anderes Kind gerade damit spielt, so wollen wir in späteren Jahren immer noch genau das, was andere haben. Dabei sollte in Zukunft allerdings im gleichen Maße auf die Gefahren und Vorteile einer Datenweitergabe hingewiesen werden. Vielen Menschen ist zwar bewusst, dass sie eine digitale Fußspur hinterlassen, allerdings nicht, wie detailliert diese aussehen kann. Im aktuellen Beispiel von Facebook und Whatsapp zeigt sich die Problematik erneut. Die Datenweitergabe an den Messenger-Dienst wird zwar blockiert, allerdings ist kaum davon auszugehen, dass sich alle Nutzer aus Protest abmelden werden, wenn es doch zu einer Datenweitergabe kommen sollte.
Data Selfie
Die Anwendung Data Selfie soll Internetnutzern klar machen, wie soziale Netzwerke, Suchmaschinen etc. ein Profil von einem bauen. Es handelt sich hierbei um eine einfache Erweiterung für Google Chrome. Dadurch werden beim Besuch von verschiedenen Webseiten, wie z.B. Facebook, im Hintergrund Daten gesammelt, die in das Profil des Nutzers einfließen. Dabei ist natürlich im Hinterkopf zu behalten, dass eine Anwendung wie Data Selfie die Funktionsweisen der großen Internetportale nur grob nachahmt. In Wirklichkeit dürfte das Profiling sogar noch sehr viel detaillierter ausfallen.
Ergo: Wer bin ich?
Die Ergebnisse der Erweiterung spiegeln das eigene Bild dabei in vielen Fällen wider. Obwohl man Data Selfie nie aktiv mit Daten bespielt hat, lassen sich genaue Aussagen zu einer Person treffen. Doch die Selbstanalyse kann auch zu dem Ergebnis führen, dass einem sein digitaler Zwilling offenbart wird. Wo liegt der Unterschied zwischen dem Selbst- und Fremdbild? Zeigt mein Nutzerverhalten ganz andere Persönlichkeitszüge als mein wahres Ich? Diese Fragen werden durch einen Blick auf den Datensatz schnell geklärt. Dadurch erkennt man, mit welchen Augen andere Unternehmen und Plattformen einen im Netz wahrnehmen und infolgedessen auch ansprechen. Wer sein digitales Spiegelbild kennenlernen möchte, kann sich Data Selfie einfach herunterladen und testen.