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Fake News und das Vertrauen in die Medien

Während sich in den USA Medienunternehmen immer öfter mit dem Vorwurf der Fake News herumschlagen müssen, steigt laut einer Studie in Deutschland das Vertrauen in Zeitungen und TV.

Dies ergibt sich aus einer Studie, die im Oktober und November 2016 von der Universität Mainz durchgeführt und nun der ZEIT zur Verfügung gestellt wurde. Hatte im letzten Jahr noch nur jeder Dritte angegeben, voll bzw. „eher“ auf Medien zu vertrauen, so stieg diese Zahl in der aktuellen Umfrage auf 40 Prozent. Dabei widerspricht diese Entwicklung nicht zwingend dem aktuellen Trend des sinkenden Vertrauens in die Medienlandschaft. Vielmehr bekennt sich nun ein Großteil der vorher noch unschlüssigen Kandidaten zu einer klaren Tendenz.

Zum einen ist dies natürlich eine positive Entwicklung, da erkennbar wird, dass das Vertrauen in die Medien zumindest zum Teil gesteigert wurde. Auf der anderen Seite macht die Studie auch deutlich, dass der Anteil der Personen, die ihr Vertrauen in die Medien verloren haben, deutlich gestiegen ist zu denen, die mehr Vertrauen haben.

Welche Rolle spielen Social Media Plattformen?

Fake News sind mittlerweile überall ein Thema. Welche Rolle spielen bei dieser Übersicht die sozialen Netzwerke? Die Herausforderung liegt hierbei klar in der Eindämmung der Verbreitung solcher Beiträge. Denn aufgrund ihrer meist verlockenden Headlines oder aneckenden Denkweisen werden diese viel öfter ungelesen geteilt und somit auch gesehen, als geprüfte und wahre Meldungen. Der Mensch ist dabei leicht zu beeinflussen. Klingt etwas ungläubig? Passt aber in die eigene Denkweise rein! Also ist es egal diesen Fakt durch andere Ressourcen und Wege zu prüfen. Man teilt, verbreitet die News und reibt Zweiflern seine Bestätigung unter die Nase.

Fake News im TV

Zunehmend zeichnet sich ein weiterer Trend ab, der gleichermaßen gut und notwendig ist, aber auch suboptimal sein kann. Verbreiten sich Fake News im Netz, werden diese natürlich auch von Nachrichtensendungen im TV oder in Zeitungen aufgegriffen. Dabei erfolgt meist eine Klarstellung, die erkennbar machen soll, dass es sich bei der vorab verbreiteten Meldung um eine falsche Aussage handelt. Das rüttelt zum einen an dem Weltbild des Nutzers, der sich vorher von der Falschnachricht bestätigt fühlte. Auf der anderen Seite führt das dazu, dass die Meldungen für den Nutzer allgegenwärtiger werden und er sie nach häufiger Wiederholung aktiver wahrnimmt, bzw. sie sich in seinem Kopf verankern. Es handelt sich hierbei also um keine Ideallösung.

Die halbe Wahrheit

Eine weitere Gefahr besteht, wenn man sich als Adressat einer Meldung nur einen bestimmten Teil der Aussauge merkt. So berichtet der Präsident bei einer Rede von den schrecklichen Attacken in Schweden. In Schweden ist aber rein gar nichts passiert, außer dass an besagtem Abend u.a. im Norden Schwedens eine Sturmwarnung ausgegeben wurde.

Medienunternehmen müssen sich flächendeckend, informativ und geprüft präsentierten wie nur menschenmöglich. Denn Korrekturen, die im Nachgang zu einem Artikel veröffentlicht werden, tun ihnen keinen Gefallen, insbesondere weil sich Korrekturen meist weniger schnell verbreiten als der vorangegangene Artikel.

In Deutschland bleibt in Hinblick auf die Bundestagswahlen noch abzuwarten, inwieweit sich die Fake News Debatte in unserer Politik widerspiegeln wird. Um ähnliche falsche Storys wie in Amerika hierzulande zu verhindern, sind Politik und Internetkonzerne bereits dabei, an Lösungen zu arbeiten, um die Verbreitung von Fake News einzudämmen.

Bild Credits: von Pixabay, under Creative Commons Zero Licence, via pexels.com