Bild via Instagram Blog
Wer momentan an die Facebook-Tochter Instagram denkt, wird vor allen Dingen ihr umfassendes Neu-Styling, zu einer App mit neuem Logo und im minimalistischem Look, im Kopf haben. An sich hat sich an der Strukturierung oder dem Aufbau der App wenig verändert. Dennoch sind die Änderungen überwältigend. Vor allem die größte Änderung, mit der wohl keiner gerechnet hätte: die Einführung eines komplett neuen Logos. Immerhin unternimmt selbst der Mutterkonzern Facebook keine solch drastischen Maßnahmen, wenn es um das Design des eigenen Logos geht. Erst im letzten Jahr erhielt die Wortmarke von Facebook einen neues Aussehen, nur leider haben es hier die wenigsten gemerkt. Denn im Gegensatz zu Instagram waren die Veränderungen bei Facebook so gering, dass es einem kaum auffiel.
Das Umstyling des Jahres
Das war dem Konzern aus dem Silicon Valley wohl eine Lehre, denn beim Tochter-Unternehmen, immerhin sieht das Ganze schon wieder komplett anders aus. Ich selbst musste auch zweimal hinsehen und habe mich kurz gefragt, was für eine App mir denn da beim Update runtergeladen wurde. Dabei war es einfach nur die Fotoapp – in komplett neuem Design. Geht man in die App, sieht man weniger Farben, es ist alles sehr viel minimalistischer gestaltet und sogar der Herz-Button hat eine Auffrischung bekommen. Das Ziel des Ganzen ist laut Instagram, dass die Fotos noch mehr in den Vordergrund rücken sollen und sich die User somit besser auf den Content konzentrieren können.
Die größte Veränderung bleibt aber weiterhin das Logo des sozialen Netzwerks. Da muss man nach dem App-Update schon zweimal hinsehen. Doch eine alte Polaroid-Kamera im Logo zu haben, schickt sich wohl nicht mehr, wenn man ein soziales Netzwerk im digitalen Zeitalter sein möchte. Und natürlich sind auch die Meinungen der User, bei einer so bekannten und aktiven Plattform wie Instagram, gespalten. Die einen finden es schön, die anderen hätten viel lieber noch das alte Logo.
Dabei hat Instagram in den letzten Wochen noch so viel mehr verändert, was neben der großen Logo-Debatte schon fast untergeht.
Ebenfalls neu: Instagram Retargeting
Zum einen führte Instagram das Retargeting ein und baut somit die Werbemöglichkeiten auf der Plattform weiter aus. In Zukunft können Werbetreibende User, die bereits die eigene Website besucht haben, auf Instagram erneut ansprechen. Damit ermöglicht man eine gezieltere Ansprache der Kunden. So können etwa bestimmte Produkte erneut gezeigt werden, bei denen kurz vorm Kaufabschluss der Prozess abgebrochen wurde oder man kann den Kunden ergänzende Produkte für seinen Kauf vorschlagen, wie z.B. ein passendes Hotel für den bereits gebuchten Flug.
Diese Anpassungen gelten zugleich auch für das Audience Network von Facebook, also allen Apps und Anwendungen, auf denen von Facebook Werbung ausgespielt werden kann. Zugleich hat Facebook auch das Targeting bei den Custom Audiences angepasst, somit sollen Daten zur Verweildauer und Besucherfrequenz auf der eigenen Website in Zukunft bei der Listenerstellung mit einfließen können. Somit soll eine noch genauere Gruppierung der Zielgruppe möglich gemacht und infolgedessen auch eine Zielgruppen-gerechtere Ansprache gewährleistet werden.
Instagram Analytics 2.0
Damit nicht genug: Instagram ist kontinuierlich dabei, die Plattform auszubauen und infolgedessen wird auch das Analysetool der Facebook-Tochter überholt. In der neuen Version sollen Daten über demografische Merkmale wie Alter, Geschlecht und Standort der Nutzer mit übermittelt werden. Aber auch Daten wie Impressions, Reach, Website Clicks und Followeraktivität sollen ausgebaut werden.
Unter Impressions werden dann alle generierten Views miteinbezogen, bei Reach dagegen nur die Zahl an Usern, die den Post gesehen haben. Der Unterschied liegt also darin, dass, wenn ein User einen Post zweimal ansieht, es als 2 Impressions zählt, aber nur als 1 Reach, da nur ein User erreicht wurde. Hinter den Website Clicks verbirgt sich, wie der Name schon sagt, dass hier die Anzahl der User angegeben wird, die sich über Instagram weiter auf die Website klicken. Bis dahin sind das also alles Begrifflichkeiten, die einem aus dem Gebrauch des Facebook Business Managers bestimmt vertraut vorkommen. Neu ist allerdings die Option Followeraktivität. Hier wird angegeben, zu welchen Uhrzeiten die Follower am aktivsten unterwegs sind, um das Posten von Inhalten zum perfekten Timing zu ermöglichen.
Dazu kommt noch eine neue Funktion, die sich Post Analytics nennt. Hier wird dem Seitenbetreiber angezeigt, auf welche Posts die User am besten reagieren. Schauen sie sich nur die neusten Postings an oder klicken sie sich durch die Seite und beschäftigen sich auch öfter mit älteren Posts? Damit wird ersichtlich, welche Fotos oder auch Videos am besten funktionieren und der Seiteninhaber kann seine Learnings daraus ziehen und seine Posts anpassen. Bis die neuen Funktionen für jedermann verfügbar sind, wird es noch einige Monate andauern.
5 x 60s Video Ads
Eine weitere Veränderung, die auch vor allem Marketern zugutekommt, ist die Hinzunahme von Video Carousel Ads. Nachdem Instagram erst kürzlich die Videolänge auf der Plattform auf 60 Sekunden verlängerte, wird einem nun innerhalb der Video Carousel Ads die Möglichkeit geboten gleich 5 Videos mit je einer Länge von 60 Sekunden hochzuladen. Damit wird einem nicht nur eine sehr viel größere Werbefläche geboten, sondern es wird auch auf den einhaltenden Trend von Bewegtbild reagiert. Auf Instagram soll die Videonutzung innerhalb der letzten sechs Monate bereits um ungefähr 40Prozent zugenommen haben. Somit reagiert Instagram auf den aktuellen Videotrend, der sich ja in fast allen Netzwerken widerspiegelt. Wir sehen also: Auch bei der Facebook Tochter wird es in Dingen Bewegtbild nicht langweilig werden.