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Dmexco 2016: Unsere Experten im Interview

Unter dem Motto „Digital is everything, not every thing is digital“ haben sich Tech-Freunde, Begeisterte, Agenturen, Unternehmen und viele mehr vom 14. – 15.09.2016 auf der Dmexco in Köln zusammengefunden. Weber Shandwick war natürlich auch dabei. Unsere Kollegen Marco Wieck, Senior Digital Strategist, Anna Simon, Creative Concept Developer, Sabine Lorenz, Associate Director in unserer Consumer Practice und Jan Dienstknecht, Art Director, berichten, was sie alles auf der diesjährigen Messe erlebt und mitgenommen haben.

Das Motto der diesjährigen Dmexco lautet “Digital is everything – not every thing is digital”. Was habt ihr euch darunter vorgestellt bzw. erhofft zu sehen?

Marco: Das Motto spiegelt für mich ein wenig die Diskussionen der letzten Monate wider, bei denen ein klarer Trend zu einer Rückbesinnung auf das wirklich Wichtige in Marketing und Kommunikation erkennbar war. Digital ist kein Selbstzweck, Digital ist keine Idee, Digital bildet deine Marke nicht. Im Kern müssen wir doch sehr viel intensiver darüber sprechen, was gutes Marketing ausmacht und wie wir das in digitale Mechanismen überführen können. Ich hatte mir erhofft, sehr viel mehr zu innovativen Markenstrategien und exzellenter Kreation zu sehen.

Anna: Ich habe mir erhofft, dass auf der Messe auch der Trend zur digitalen Auszeit gespiegelt werden würde. Die Stände und Veranstaltungen die ich besucht habe, haben diesen Trend jedoch nicht aufgegriffen. Stattdessen sind alle Besucher wie Smombies durch die Gänge geschlichen und haben sich unentwegt nur mit ihren Displays beschäftigt. Das ist in meinen Augen schon sehr digital.

Sabine: Ich habe mir auch erhofft, neue Ein- und Ausblicke in bzw. auf das Internet of Things zu bekommen. Und ich habe auf Input gehofft zu der Frage, welchen Einfluss das Digitale auf unsere Lebenswelten außerhalb von Handy und Laptop hat.

Jan: Bei mir lag der Wunsch auch eher darin viel zum Thema Internet of Things zu sehen.

Welche Trends haben sich auf der Dmexco für euch herauskristallisiert?

Anna: Die Trends, die ich beobachten konnte, haben sich aus dem vorigen Jahr fortgesetzt: Mobile, Virtual Reality, Automatisierung, Convenience für den User. Etwas wirklich Neues habe ich nicht sehen können.

Marco: Ich hatte den Eindruck, dass dieses Jahr sehr stark darauf geachtet wurde sich nicht vorwerfen lassen zu müssen, den nächsten Hype künstlich herbeizureden. Trendthemen, wie Immersion (360-Grad, VR/AR) waren präsent, aber bei weitem nicht so aufdringlich, wie man es vielleicht erwartet hätte. Vielmehr ging es für mich dieses Jahr ruhiger und durchaus reflektierter zu. Die intensivere AdBlocker Diskussion und „Good Ads“ Initiative sind ein Beispiel dafür.

Sabine: Für mich war Virtual Reality auch ganz klar eines der Trend-Themen – und natürlich Daten, Daten, Daten. Dazu hielten sich auch Jeans und blaue Hemden ziemlich wacker.

Jan: Als Trend hat sich für mich das Thema Content-Marketing herausgestellt. Und zusätzlich zu den blauen Hemden und Jeans sind mir Birkenstock Sandalen deutlich in Erinnerung geblieben.

Welches Trendthema konnte eure Erwartungen nicht erfüllen?

Marco: Das Thema „Immersive Expierences“ hätte für mich mehr Potenzial gehabt. Es ist ein neues und sehr breites Feld, welches ich gerne noch ein wenig mehr ergründet hätte.

Sabine: Zudem wurde zwar viel über Content Distribution gesprochen, allerdings ohne die Relevanz des Contents und dessen Kreation zu berücksichtigen. Das fand ich schade.

Jan: Dazu waren das Internet of Things und Virtual Reality leider entgegen unserer Hoffnungen noch vergleichsweise schwach vertreten.

Welches Thema hat eurer Meinung nach auf der Dmexco gefehlt?

Anna: Ich fand die gesamte Messe schon sehr marketinglastig. Ich würde mir hier und da etwas mehr Kreativität wünschen und finde, es könnten noch mehr Kreativagenturen mit eigenen Ständen vertreten sein.

Marco: Na die Dmexco wird ja traditionell von Plattformen, Publishern, Vermarktern und Media-Agenturen dominiert. Trotzdem gebe ich Anna Recht: Wenn wir schon beispielsweise über „Good Ads“ sprechen, sollten wir dem Thema Ideen und Kreation auch sehr viel mehr Raum und eine größere Bühne geben.

Sabine: Für mich war es auch die Kreativität, die mir etwas gefehlt hat.

Was war euer persönliches Highlight aus diesem Jahr?

Marco: Die vielen guten und interessanten Gespräche. Als Maketer fand ich zudem das Tempo und die Art und Weise, wie Instagram seine Vermarktung vorantreibt, sehr beeindruckend.

Anna: Wir hatten einen Termin mit Facebook. Dieses Treffen gab uns zwar wenig Insider-Informationen, aber wir konnten mit unserem Ansprechpartner einige spannende Zukunftsprojekte besprechen.

Sabine: Mein ganz persönliches Highlight war, dass ich bald zu Hause vorm Spiegel shoppen kann, inklusive Beratung und Home Delivery. Die Sachen, die ich behalten möchte, kann ich dann auch ganz einfach per Gesichtserkennung bezahlen.

Jan: Obwohl das Thema Virtual Reality nicht so stark vertreten war, wie ich es mir gewünscht hätte, war eine inspirierende Diskussion darüber, ob Virtual Reality ein Gimmick oder ein notwendiges Tool ist, mein Highlight in diesem Jahr.

Was hat euch am meisten auf der Dmexco überrascht?

Jan: Mich hat die visuelle Gleichförmigkeit der meisten Messestände und Markenauftritte zugegebenermaßen ein wenig überrascht.

Marco: Ich sag mal ganz frech: Mich überrascht auf der Dmexco gar nichts mehr. (lacht)

Worauf freut ihr euch schon jetzt im nächsten Jahr?

Marco: Eine eigene Area nur für das Thema (Digital) Branding und Kreation – vielleicht in Anlehnung an das Start-up Village? Das wäre schön.

Anna: Ich denke die Veranstaltung eignet sich, wie bereits gesagt, perfekt für Meet-and-Greets mit spannenden Unternehmen und Dienstleistern. Deshalb würde ich im nächsten Jahr noch mehr konkrete Termine wahrnehmen, um so die Veranstaltung perfekt nutzen zu können.

Sabine: Bei mir ist es ähnlich. Ich freue mich darauf, wieder so viele alte Kollegen und Bekannte zu treffen.

Jan: Da die Messe für mich als Designer nicht wirklich ausgelegt ist, denke ich nicht, dass ich nächstes Jahr noch einmal hingehen werde.

Vielen Dank für eure Zeit und Offenheit!