Wer bist du und was machst du bei Weber Shandwick?
Ich heiße Jens Dacke und bin Editor beziehungsweise Videographer am Standort Berlin.
Was sind deine Aufgaben als Video-Editor?
Hauptsächlich schneide ich Videos und mache Motion Graphics. Zum Beispiel Interviews, Image-Filme, Trailer, Infografiken oder Webvideos. Zusätzlich zur Postproduktion helfe ich aber auch bei der Ideenfindung und Konzeptionierung sowie der technischen Nachbereitung und Archivierung der Projekte.
Wie sieht dein Tag aus?
Ein normaler Tag startet mit dem Blick in unseren Projektplaner, wo ich genau sehe, welche Videoprojekte gerade aktuell sind und wieviel Zeit ich dafür zur Verfügung habe. Die Briefings erhalte ich meistens direkt von unseren Kundenberatern oder unseren Projektmanagern.
Wenn alle Daten und Informationen vorhanden sind, starte ich sofort mit dem Schnitt oder der Animation. Manche Projekte können auch mal mehrere Tage oder Wochen dauern. Oder es kommt vor, dass ich mich um mehrere Projekte an nur einem Tag kümmere. Das sind dann meistens vorher geplante Änderungsschleifen, in denen ich das Feedback der Kunden umsetze. Diese nehmen oft nicht so viel Zeit in Anspruch.
Welche Fähigkeiten sollte man mitbringen, um ein Video-Editor zu werden?
Neben den technischen und gestalterischen Fähigkeiten, die Grundvoraussetzung sind, sollte man ein sehr gutes Gespür für die verschiedenen Arten von Schnitt und Animation mitbringen. Viele Menschen verstehen ein Video als eine Aneinanderreihung einzelner Sequenzen. Dabei ist es nicht einfach, den richtigen Rhythmus für den gewünschten Stil zu finden und bei der Komposition die richtigen Entscheidungen zu treffen. Bevor man selbst zufrieden ist und das Video auch dem Kunden gefällt, hat man vorher unzählige Entscheidungen getroffen, um am Ende ein überzeugendes Video abzuliefern. Deshalb ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, nicht einfach nur den Schnittplan oder das Animations-Storyboard Punkt für Punkt umzusetzen, sondern auch mal den eigenen Fähigkeiten zu vertrauen und unerwartete Dinge auszuprobieren. Kleine aber auch große Blicke über den Tellerrand werden oft mit positivem Feedback belohnt. Da Weber Shandwick eine standortübergreifende Agentur ist, findet die Schnittbegleitung meistens aus der Ferne statt. Daher ist es in unserer Agentur zusätzlich sehr wichtig, selbstständig ein komplettes Video umsetzen zu können, ohne einen Redakteur an der Seite zu haben.
Wie wird man denn eigentlich ein Videographer?
Jeder, der Lust hat Videos zu produzieren, kann das heutzutage relativ einfach umsetzen. Bei Soft- und Hardware kann man günstig einsteigen und sich nach und nach mit mehr Tools ausstatten. Der Einstieg kann daher nicht genau definiert werden. Nicht selten gibt es Quereinsteiger, die ihre Fähigkeiten autodidaktisch erlernt haben. Der übliche Weg führt über eine Ausbildung als Mediengestalter für Bild und Ton oder auch über ein Studium im Bereich Medien und Kommunikation. Hier sollte jedoch der Praxisbezug nicht zu kurz kommen. Man lernt auf beiden Wegen meist alle Facetten der Videoproduktion kennen: von der Idee bis zum fertigen Film. Wer sich für Videoschnitt oder Animation interessiert, sollte erst als Assistent anfangen und mit der Zeit dann eigene Projekte übernehmen. Je nach Produktionsgröße benötigt ein Team dann einen Koordinator, der die vielen Teilprojekte einer Postproduktion plant. Am Set gibt es auch Supervisor, die beim Dreh sicherstellen, dass für die Postproduktion an alles gedacht wird. Wer also will, kann so immer mehr Verantwortung für die Postproduktion übernehmen und auch größere Projekte mitgestalten.
Was ist die größte Herausforderung an deinem Job?
Aufgrund der hohen Dichte verschiedener Projekte ist die größte Herausforderung als Videographer, die nötige Ruhe und Gelassenheit mitzubringen, wenn es mal zu Überschneidungen kommt. Das kann passieren, wenn Feedback zu spät kommt oder uns kurzfristig noch wichtige Anfragen erreichen. Dann ist es wichtig, Prioritäten zu setzen und sich auf die Kernprobleme zu konzentrieren.
Was macht für dich die Arbeit in einer Agentur aus?
Der Grund, warum ich in einer Agentur arbeiten wollte, ist vor allem Abwechslung. Unsere vielen verschiedenen Kunden erwarten oft unterschiedliche Arten von Videos in unterschiedlichen Stilen und Formaten. So kann man fast täglich neue Sachen ausprobieren und sich dabei auch stets weiterentwickeln.
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