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Social Media wird zu Social Commerce

Die Social-Media-Giganten Instagram, Facebook und Pinterest ruhen sich nicht auf ihrem Erfolg aus. Gerade noch ermöglichte es Instagram seinen Usern, ganz einfach per Video Chat zu kommunizieren, da wartet schon die nächste Entwicklung vor der Tür: Social Commerce. Viele von uns haben es bereits beim täglichen Gebrauch entdecken können, doch welche Vorteile verstecken sich hinter den Social-Commerce-Funktionen für Unternehmen und deren Marken? Und was sagt dieser Trend über das Verhalten von Konsumenten aus?

 

Social Commerce: Ein kleines Update

Doch zunächst einmal: Was genau bedeutet überhaupt die Bezeichnung Social Commerce? Ähnlich wie beim Online-Handel geht es hier um den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen. Entscheidender Unterschied ist jedoch, dass im Vordergrund die Interaktion und Kommunikation zwischen Konsumenten und/oder Unternehmen steht. Anhand des sozialen Austauschs, wie zum Beispiel über Kaufempfehlungen, wird der Erfolg eines Handels bestimmt. Deswegen sind Social-Media-Plattformen die idealen Plätze, um Social Commerce voranzubringen. Ganz nach dem Motto: Schluss mit Verlinkungen, her mit den Buy-Now-Funktionen in Bild und Video!

Instagram Shopping wurde nun nach dem erfolgreichen Launch vor zwei Jahren in den USA auch für den deutschen Markt geöffnet. Statt über eingebaute Links können Konsumenten nun direkt in Fotos oder Videos gesehene Artikel per Klick kaufen. Auch Pinterest hat diese Funktion in seinen Online-Auftritt aufgenommen. In Kooperation mit Fashion und Home Bloggern hat sich das Unternehmen dazu entschlossen, nicht nur Inspirationsquelle, sondern auch Social-Commerce-Anbieter zu werden.

 

Der Teufel steckt im Detail

 

Kommen wir nun also zu den kleinen aber feinen Unterschieden. Zunächst macht die Entwicklung zum Social Commerce es den Konsumenten um einiges bequemer, Artikel oder Dienstleistungen zu erwerben. Aus einer Studie über die Nutzung von Sozialen Netzwerken von „we are social“ und „Hootsuite“ geht hervor, dass die Anzahl von Social-Media-Nutzern in Deutschland jährlich um 15% steigt. Im Durchschnitt verbringt jede/r Deutsche/r rund 1 Stunde und 13 Minuten in den sozialen Netzwerken. Hinzuzufügen ist, dass besonders jüngere Generation diesen Wert um einiges übersteigen werden. Je nach Zielgruppe befinden sich demnach die gewünschten Kunden bereits da, wo Unternehmen den besten persönlichen Kontakt zu ihnen aufbauen können. Einzigartiges Einkaufserlebnis inklusive.

Besonders gelegen kommt diese Entwicklung, da mehr und mehr Konsumenten sich gegen weitere Apps entscheiden. Obwohl der Mobile Commerce wächst, möchten Nutzer eher auf eine kleinere Anzahl von Apps zurückgreifen. Die Konsequenz lautet: „Viele Verbraucher verwenden gar keine Apps oder zumindest nicht mehr so viele wie vor ein paar Jahren. Wenn die App eines kleineren Händlers also nicht zu den wenigen häufig genutzten Apps gehört, eröffnet Distributed Commerce – also die Möglichkeit für Verbraucher, Produkte direkt auf Plattformen von Drittanbietern zu kaufen – neue Möglichkeiten zu Kundeninteraktion“ so Zalandos General Manager DACH, Linus Glaser, in einem Interview mit Horizont.

Der deutliche Vorteil für Unternehmen und Marken ergibt sich dadurch, dass Konsumenten nun wie nie zuvor Informationen über Produkte und Dienstleistungen auf einen Blick präsentiert bekommen. Marken und Unternehmen haben so die Möglichkeit, in einen direkten Wettbewerb in sozialen Netzwerken zu treten und mit einer erhöhten Anzahl von Touchpoints ihre Produkte und Dienstleistungen dem Konsumenten zu präsentieren.

 

Was bedeutet das für Werbeformate?

 

Besonders den jüngeren Zielgruppen kommt man durch diese Entwicklung entgegen, denn die Generation-Z präferiert individualisierte und auf sie abgestimmte Angebote, die sie sofort erhalten können. Doch auch ältere Zielgruppen werden von der Generation Z beeinflusst: Sie vertrauen auf ihr Entscheidungsvermögen und Wissen über digitale Kaufmöglichkeiten.

Lange Wege in der Customer Experience sollten demnach möglichst vermieden werden. Unternehmen müssen sich überlegen, wie ihre Kampagnen kurze Informationswege für jüngere Zielgruppen schaffen. Die Aufmerksamkeitsspanne schrumpft und der junge Konsument will unterhalten werden. Dazu kommt die enge Verknüpfung zwischen Customer Experience und Markenauftritt, welcher dem zukünftigen Social Media Management eine besondere Expertise abverlangen wird: Verändert sich der Social-Media-Auftritt durch das Click-and-Buy-Angebot? Wie gestaltet man einen Konsumenten freundlichen Feed? Wie funktionieren Kampagnen im Social-Commerce?

 

Bildcredits: JohnsonGoh, under Creative Commons Zero Licence, via pixabay.com