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Storytelling: Eine Geschichte – viele Plattformen

Nehmen Sie sich eine Minute ihrer täglichen Pendler-Strecke Zeit und schauen Sie sich um. Wenn Sie es gewohnt sind, einen Zug, einen Bus oder eine Straßenbahn zur Arbeit zu nehmen, ist es wahrscheinlich, dass Sie bereits mit dem Anblick von nach unten geneigten Köpfen vertraut sind, die auf Telefonbildschirme schauen. Es versteht sich von selbst, dass wir alle als Gesellschaft zunehmend an unsere Smartphones gebunden sind.

Kein Wunder also, dass sich mit der zunehmenden Nutzung von Smartphones auch der Konsum von Medien-, sowie Werbe- und Kulturprodukte radikal verändert haben. Laut Daten des „Nielsen Global Survey data“ aus dem Jahr 2016 berichten 53% der weltweiten Verbraucher von Angstgefühlen, wenn sie nicht am Telefon sind, 56% können sich ein Leben ohne ihr Telefon nicht vorstellen und 70% sagen, dass ihr Telefon ihr Leben einfacher macht. Während viele Märkte nach wie vor auf die traditionelle Presse für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit setzen, ist es unbestreitbar, dass immer mehr Menschen, insbesondere die Milleniums-Generation und die Generation Z, auf soziale und digitale Medienplattformen als ihren täglichen Informations- und Nachrichtenzugang setzen anstatt auf gedruckte Zeitungen und Zeitschriften.

 

Storytelling: Was bedeutet das für Brands?

Während sich die PR-Branche traditionell auf Earned Media konzentriert hat, müssen Kommunikationsunternehmen, die relevant bleiben wollen, auch die Owned Media und Paid Media berücksichtigen, wenn sie auf ein Markenunternehmensnarrativ setzen wollen. Neue Möglichkeiten außerhalb der klassischen Presse bedeuten, dass es für Marken mehr Möglichkeiten gibt, ihre Kunden direkt zu erreichen und für ihre Kunden als Verstärker der Markenbotschaft zu fungieren.

Da Plattformen immer mehr zu einer Quelle für Nachrichten und Informationen werden, muss die Art der Inhalte, die Marken herausgeben, auf das Erlebnis der jeweiligen Plattform zugeschnitten sein. Zum Beispiel sollte der Inhalt auf Twitter widerspiegeln, dass die Plattform auf Echtzeit und zielgerichtetes Kundenengagement ausgerichtet ist, während der Inhalt auf LinkedIn auf professionelle Entwicklung, Networking und Thought Leadership zugeschnitten sein sollte.

 

Die Bedeutung einer guten Geschichte

Gleichermaßen wichtig – oder vielleicht sogar noch wichtiger – für die Schaffung einer einzigartigen Benutzererfahrung auf jedem sozialen Kanal ist es, sicherzustellen, dass die Marke eine konsistente und zugeschnittene Geschichte zu erzählen hat. Da die Social-Media-Landschaft zunehmend übersättigt wird, müssen sich Marken über Schlagwörter und trendige Phrasen erheben und sich darauf konzentrieren, Geschichten zu erzählen, die ihr Publikum ansprechen. Heute ist der stärkste und effektivste Weg, um ein Publikum zu erreichen, storybasierte, digitale Inhalte zu nutzen, welche die Nachrichtenzyklen durchbrechen.

Für Marken sollte jeder Inhalt – ob redaktionell oder als Video – als eine Möglichkeit gesehen werden, sich strategisch und authentisch mit dem Publikum zu verbinden. Und es gibt viele Möglichkeiten für gutes Storytelling. Zum Beispiel kann ein Technologieunternehmen zeigen, dass es auf dem neuesten Stand der technologischen Forschung und Entwicklung und gleichzeitig führend in wichtigen kulturellen Gesprächen ist, indem es regelmäßig aktuelle und nachrichtenorientierter Inhalte publiziert, die dazu beitragen, die Relevanz des Unternehmens im technischen Bereich zu kommunizieren. Eine Verbrauchermarke kann die Vielseitigkeit ihres Produkts besser kommunizieren, indem sie den Kunden nicht nur über die Produkteigenschaften informiert, sondern auch auf Lifestyle-Inhalte zurückgreift. Alltagsroutinen, Gesundheitstipps und -tricks sowie saisonale Aktivitätsideen zeigen, wie das Produkt in verschiedene Szenarien eingebunden werden kann. Wenn es um die Vermarktung von Inhalten geht, ist die Geschichte das Wichtigste bei der Etablierung einer Markenidentität und -strategie.

 

Das richtige Publikum zur richtigen Zeit

Da immer mehr Marken Content-Strategien für digitale Plattformen entwickeln, ist es wichtig, dass die produzierten Inhalte zur richtigen Zeit das richtige Publikum erreichen. In der Vergangenheit haben Online-Plattformen Inhalte in erster Linie in chronologischer Reihenfolge präsentiert, doch die Zunahme von eigenständigen Online-Inhalten hat dazu geführt, dass die Plattformen viel algorithmischer geworden sind. So können die einzelnen Nutzer mit Inhalten konfrontiert werden, die an ihren individuellen Geschmack angepasst wurden.

Für Marken bedeutet dies, dass nach der Produktion von Story-basierten, originellen Inhalten eine bezahlte Werbungkampagne unerlässlich ist, um zu gewährleisten, dass diese Inhalte von den richtigen Zielgruppen wahrgenommen werden. Durch die Nutzung von Paid Media, um nicht nur Fans, sondern auch inkrementelle Nutzer zu erreichen, haben Social Media Plattformen einen spürbaren Anstieg des Markenumsatzes verzeichnet. Facebook rühmt sich mit einer Genauigkeit von 94% und Twitter berichtet, dass beworbene Beiträge eine um 49% höhere Bindungsrate als organische Tweets aufweisen. Damit ist es nun möglich, Inhalte für ganz bestimmte Zielgruppen zu produzieren. Ein “one-size-fits-all”-Ansatz funktioniert nicht mehr.

Mit der Möglichkeit für Marken, die Konsumenten direkt über neue Medienplattformen zu erreichen, haben Marketing- und PR-Profis mit Storytelling eine ganz neue Toolbox, um die Mission, den Zweck und die Vision einer Marke zu kommunizieren.

 

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Gabriella Lee studiert Medien, Kultur und Kommunikation an der New York University und unterstützt als Medienwissenschaftlerin Weber Shandwick in New York. Als Teil der Kooperation mit der NYU, des Master in Residence Programmes besuchte Gabriella den Berliner Standort von Weber Shandwick.