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Beim Wort Internet Memes kommen einem wahrscheinlich erst einmal witzige Internetbildchen in den Kopf. Dabei haben sich diese kleinen Botschaften übertragenden Bildchen, Videos und GIFs insgeheim zur Geheimwaffe für Werbung und Wahlkämpfe entwickelt.
Mächtige Memes
Die größte Macht der Memes liegt vor allen Dingen in ihrem großen Viral-Faktor. Sie werden geliked, abgespeichert und geteilt. Sie sind einer der treibenden Faktoren im Web 2.0. Ihre Botschaften werden manchmal auch geteilt, ohne dass den Nutzern im ersten Schritt bewusst ist, was sie da gerade propagieren.
Online-Wahlkampf
In der Vergangenheit wurde das Internet in den USA bereits des Öfteren als Wahlkampf-Oberfläche eingesetzt. Mit Barack Obama wurde der digitale Wahlkampf 2008 besonders stark vorangetrieben und hat den Weg für die heutigen Online-Maßnahmen geebnet. Besonders aufmerksamkeitswirksam wurden Memes allerdings erst in diesem Jahr vom republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump eingesetzt. Nicht nur, dass der diesjährige Wahlkampf in den USA das wohl größte Medienspektakel des Jahres darstellte. Auch die Plattformen, um mit den Wählern in Verbindung zu treten, haben sich stark verändert. Dazu zählt im Fall von Mr. Trump nicht nur die Ansprache über die Dating-Plattform Tinder, sondern auch der Einsatz von der beliebten Meme-Figur „Pepe the Frog“ als Alter Ego des Milliardärs-Sohn.
Mit der Nutzung eines bereits sehr bekannten Internet Memes hat sich Trump den Vorteil verschafft, die Aufmerksamkeit der Wähler im Netz auf sich zu lenken. Beim Herunterscrollen des Newsfeeds zum Beispiel ist es wahrscheinlicher zu stoppen, wenn man etwas sieht, dass einem bekannt vorkommt. Im gleichen Zuge liest man automatisch, die meist sehr kurz gehaltenen Botschaften der Memes durch, und schon befassen sich mehr Leute mit dem Inhalt. Gefährlich wird das Ganze erst, wenn man sich als User nicht die Mühe macht, die zum Teil aus dem Kontext gerissenen Botschaften zu hinterfragen bzw. zu recherchieren, um was genau es sich hierbei handelt.
Dass sich Falschmeldungen im Netz so schnell wie ein Lauffeuer verbreiten können, ist kein Geheimnis. Und auch hier spielen Memes eine große Rolle. Der Mensch ist eher dazu gewillt sich immer wiederholende Nachrichten zu glauben, ohne sie zu hinterfragen. Genau hierbei liegt die Gefahr. Durch ihren witzigen Charakter und ihrem großen Viral-Faktor werden Memes oft einfach weitergeteilt, ohne die dahinterstehende Nachricht näher zu überdenken.
Beeinflussung von Teens & mehr…
Vor allem bei jüngeren Generationen können Memes stark zur Meinungsbildung beitragen. Durch ihren oberflächlich gesehen rein komischen Charakter bringen Memes uns unterbewusst verschiedene Ansichten näher. Hinter dem Witz verstecken sich aber oftmals unterschwellig politische Ansichten, Ängste oder andere persönliche Ansichten.
Für Werbetreibende bietet sich hierbei die Chance Memes in ihre Strategie einzubauen und somit eine höhere Reichweite auf sozialen Netzwerken zu erreichen. Dabei kann es sich um eine witzige Konterstrategie handeln, wenn es z.B. vorher Memes mit negativen Bezug zu einer Marke oder einem Produkt gab, die viral gegangen sind. Dazu sollte allerdings darauf geachtet werden, das Meme auf keinen Fall zu werblich darzustellen, da sie zu einer universellen und vor allen Dingen werbefreien Sprache im Netz geworden sind. Um diese für seine eigenen Zwecke richtig nutzen zu können, müssen authentische Rahmenbedingungen getroffen werden. Wie z.B. im Werbevideo der Kleidungsmarke Wren, die mit ihrem Video „First Kiss“ einen viralen Hit starten konnten.