Eine Plattform wie Tumblr, die so allgegenwärtig und doch immer noch unter dem Radar vieler ist, gibt es selten. Dabei ist die Mikroblogging-Plattform, mit mehr als 300 Millionen Usern, alles andere als klein. Dennoch wird sie im Zusammenhang mit anderen großen sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram, Twitter oder auch Snapchat kaum genannt, obwohl die Plattform zum Teil sogar größere Nutzerzahlen hinter sich stehen hat.
Was hinter Tumblr steckt
Von Tumblr hören wir immer mal wieder. Dennoch ist die Plattform, trotz ihrer großen Nutzerzahlen, vielen noch ein Rätsel. Vielmehr erfährt man von den Inhalten größtenteils auf anderen sozialen Netzwerken, auf denen sie von der Community an das allgemeine Volk weitergeteilt werden. Hier verbreitet sich der Content dann weiter und hat das Potenzial zu einem viralen Hit zu werden. Natürlich haben auch Inhalte auf Tumblr selbst die Chance eine riesige Reichweite zu generieren, allerdings ist hierbei unwahrscheinlich, dass User über einen Discover-Bereich Inhalte entdecken, nach denen sie nie gesucht haben.
Das ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass es sich bei Tumblr um ein Mikroblogging Netzwerk handelt. Soll heißen: Jeder einzelne Nutzer hat quasi einen eigenen Blog, auf dem er Inhalte entweder selbst veröffentlicht oder indem er sie teilt, das nennt sich dann rebloggen. Von vielen wird es daher auch als erste Anlaufstelle für ein bisschen Inspiration genutzt. Tumblr ist dabei quasi wie eine Art Quelle für Inhalte jeder Art. Der Fokus der Plattform liegt nicht darauf, Nutzer miteinander zu vernetzen, die sich bereits kennen. Die User finden sich vielmehr zu interessanten Themengebieten zusammen. Einem Tumblr-Blog folgt man nicht, nur weil man den Macher dahinter kennt. Nur das persönliche Interesse an den Inhalten zählt als Grund auf den „Folgen“-Button zu klicken.
Money, Money, Money
Doch auch für eine Plattform wie Tumblr, die sich schon seit vielen Jahren am Markt hält, stellt sich die Herausforderung, wie man mit einer so großen Nutzerschaft und den ganzen Daten, die sich dahinter verbergen, auch Geld machen kann. Während Social Media Pionier Facebook das perfektioniert hat und immer mehr Gewinne generiert, gibt es auf der anderen Seite Plattformen wie Twitter und Tumblr. In diesen steckt zwar auch ein riesiges Potenzial, allerdings wird das bislang noch nicht wirklich genutzt.
Werbung zu schalten, wurde von Unternehmensgründer David Karp lange Zeit abgelehnt. Seine Missgunst gegenüber Netzwerken wie Facebook oder YouTube, die sich auf diesem Gebiet perfektioniert haben, hat er immer wieder klar zum Ausdruck gebracht (Beispiel via Guardian). Doch auch er musste sich früher oder später Gedanken darüber machen, wie er mit Tumblr Geld verdienen kann, um Mitarbeiter, Büros etc. zahlen zu können.
Sharing is caring
Und eines muss man Tumblr lassen. Sie haben sich durchaus einen interessanten Ansatz ausgedacht. Die Werbeeinnahmen werden nämlich mit den Nutzern geteilt. Wie Karp in einem Blogbeitrag (natürlich auf der eigenen Plattform) mitteilte, muss man sich für die Funktion allerdings aktiv anmelden. Sobald dies geschehen ist, wird der Blogbetreiber an der Vergütung beteiligt. Natürlich steht allen Nutzern auch offen, sich aus dem Werbenetzwerk rausnehmen zu lassen und keine Anzeigenfläche auf dem eigenen Blog bereitzustellen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich Tumblr in der nächsten Zeit weiterentwickeln wird. Nachdem das Unternehmen vor vier Jahren von Yahoo übernommen wurde, bildete es immer wieder das Sorgenkind des Konzerns. Sollte die Übernahme Yahoos, und damit auch von Tumblr, durch Verizon zustande kommen, ist es wahrscheinlich, dass es einige Veränderungen an der Plattform geben wird, um sie profitabler zu gestalten. Yahoo dagegen hielt in der Vergangenheit fest an dem Versprechen, die Plattform nicht verändern zu wollen.