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Facebook lud auch in diesem Jahr wieder zu ihrer F8-Konferenz für Entwickler im Silicon Valley ein und viele Entwickler, Journalisten und Fans folgten dem Ruf. Waren vor zwei Jahren bei der ersten F8 Konferenz noch ca. 1.700 Besucher an beiden Veranstaltungstagen zusammen da, so waren es in diesem Jahr alleine bei der Eröffnungsrede von CEO Mark Zuckerberg schon 2.600 Besucher.
Das kann man unter anderem aber auch darauf zurückführen, dass die Konferenz sich ähnlich wie bei Apple immer mehr zu einem Medienspektakel entwickelt. Ohne einzigartige Gadgets auf der Bühne lässt sich keins der großen Unternehmen wie Facebook, Apple oder Google bei seinen Entwicklerkonferenzen mehr blicken. So kam es auch, dass Zuckerberg, neben vielen weiteren Sachen, unter anderem ein solarbetriebenes kleines Flugzeug auf der Bühne präsentierte. Von Verbesserungen und Updates auf der Plattform bis hin zu Zuckerbergs Zehnjahresplan wurde vieles präsentiert. Dennoch standen drei Themen stets im Spotlight, die wir hier kurz reviewen wollen.
Virtual Reality
Virtual Reality ist in diesem Jahr das immer wiederkehrende Thema, welches bereits auf der SXSW groß diskutiert wurde. Facebook ist hier anderen Unternehmen bereits einen wesentlichen Schritt voraus: Nachdem das Unternehmen die Oculus Rift gekauft hatte, ging die VR-Brille nun Ende März auch an die ersten Endverbraucher. Die Reviews von der Benutzerfreundlichkeit der noch etwas klobigen Brille bis hin zur Sinnhaftigkeit der Brille an sich ist bislang noch relativ durchmischt. Doch eines sehen alle gleich: Die Brille ist definitiv der richtige Schritt in Richtung Zukunft. Doch kaum sind die ersten Modelle verschickt, wird schon die aktuelle Version der Oculus Rift nahezu als veraltet beschimpft und Zuckerberg denkt an die nächsten Schritte. Die Prognose der Zukunft für ihn: Keiner wird sich mehr damit zufrieden geben, sich einfach Bilder auf dem Smartphone anzuschauen. Man wird sie einfach vor sich projizieren.
Zumindest arbeitet unter anderem Facebook stark an diesem Zukunftsbild. Auf der Plattform des größten sozialen Netzwerks kann man schon jetzt die Entwicklung weg von statischen Bildern in Richtung Bewegtbild erkennen. Mittlerweile müssen die User nicht mehr einfach nur ein langweiliges Profilbild hochladen, sondern können den Account um ein kurzes Profilvideo bereichern.
Vor allem im Laufe der letzten Monate konnte man den Trend zu Video klar erkennen. Die Hinzunahme von Bewegtbildaufnahmen ist zwar noch nicht besonders lange auf der Plattform eingebunden, allerdings schon jetzt nicht mehr aus dem eigenen Feed wegzudenken. Auch die Hinzunahme von 360 Grad Videos war ein großer Schritt, den Facebook-Konkurrenten wie Twitter und Co. voraus ist. Zudem arbeitet das Unternehmen kontinuierlich daran das Produkt weiter auszubauen und für User leichter zugänglich zu machen. Ersetzen 360 Grad Aufnahmen also vielleicht schon bald einfache Videos?
Livestreaming für Jedermann
Auch das Thema Livestream rückt für Facebook immer weiter in den Vordergrund. Die Option wurde zwar schon im letzten Quartal 2015 hinzugenommen, war hier allerdings auf Stars und große Unternehmen beschränkt. Nun können nach einem Update in über 60 Ländern die User nach Belieben livestreamen und auf diese Weise ihre Facebook-Freunde noch intensiver am ihrem Leben teilhaben lassen.
AI: Facebook Messenger bald Shoppingfläche?
Schließlich macht das Unternehmen große Schritte im Bereich künstlicher Intelligenz. Auf der F8 wurde ein Update des Messengers vorgestellt, bei dem dieser durch einen Smart-bot erweitert wird. Somit können Unternehmen über einen Instant Messaging Dienst zu jeder Uhrzeit sofort auf Chat-Anfragen von Usern antworten zu können. Des Weiteren soll das Ganze natürlich auch dem User einen Nutzen bringen: Für ihn soll sich der Vorteil ergeben, dass er sich für den Kaufprozess nicht mehr die Mühe machen muss, die App zu verlassen, sondern direkt im Messenger shoppen kann. Dazu schreibt ein User einfach einem Online Versandhaus und schickt einige Produktbeschreibungen a lá „Jeans, schwarz, Größe 38“. Der Bot sei dann schlau genug die Produkte im Online Shop dementsprechend zu filtern und die passenden Ergebnisse im Chat anzuzeigen. Damit würde sich der User auch die Mühe sparen, sich für verschiedene Versandhäuser unterschiedliche Apps downloaden zu müssen. Wird das Shoppen einem immer einfacher gemacht und die Hindernisse für ein neues Schmuckstück im Klamottenschrank immer kleiner, wird sich die Einkaufsrate wahrscheinlich auch erhöhen – so die Theorie von Facebook.
Was haben die Themen gemeinsam? Sie zeigen einen klaren Trend: Facebook hat es sich zum Ziel gemacht, die Zukunft der technischen Innovation nicht nur mitzugestalten, sondern auch vorgeben zu können.