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Kaum entwickelt sich Snapchat zum Big-Player unter den sozialen Netzwerken, steht schon die nächste Video-Anwendung in den Startlöchern. Musical.ly nennt sich die App, auf der man sozusagen kurze Musicals mit einem selbst in der Hauptrolle erstellen kann. In der App kann man aus verschiedenen Musikinhalten wählen und diese dann neu inszenieren, indem man sich ganz einfach selbst in Szene setzt. Vom Aufbau her erinnert Musical.ly daher auch an andere Anbieter wie Dubsmash und Vine und stellt eine Art Mischprodukt der beiden Anwendungen dar.
Auf Dubsmash können Nutzer aus verschiedenen Audio-Inhalten wählen, die im Hintergrund abgespielt werden, und sich dann dabei aufnehmen, wie sie die passenden Gestiken zu dem gesprochenen Wort abgeben. Dabei kann es sich um Ausschnitte aus Fernsehserien, Songs, Interviews oder sonstigem handeln. Bei Vine können die Nutzer ebenfalls kurze Videoinhalte aufnehmen und verbreiten. Die Besonderheit hierbei liegt in der steigenden Beliebtheit der Videos, je kürzer sie sind.
Junge “Musical”-Künstler auf dem Vormarsch
Musical.ly liegt nun irgendwo dazwischen. Man kann auf der Plattform seine eigenen kleinen „Musicals“ aufnehmen und verbreiten. Mit diesem Konzept zählt die gerade einmal zwei Jahre alte App bereits 100 Millionen Nutzer weltweit, von denen allein 25 Millionen aus dem europäischen Raum kommen. Bei den Usern auf Musical.ly handelt es sich um eine recht junge Zielgruppe. Allerdings lassen sich natürlich auch ältere Generationen, wenn auch in einer geringeren Dichte, auf der Plattform finden. Ähnlich wie bei Snapchat macht gerade die junge Zielgruppe Musical.ly so interessant für Werber und Marketer. Während viele Unternehmen noch rätseln, wie sie sich auf der App mit dem kleinen Gespenst präsentieren sollen, entsteht mit Musical.ly die zweite große Anwendung, um die Generation Z und Jüngere anzusprechen.
Den Betreibern von Musical.ly ist das riesige Potenzial der App ebenfalls bewusst. Die Plattform bietet bislang jedoch keine direkten Werbemöglichkeiten und hat im Gegensatz zu Wettbewerbern wie Snapchat auch in Zukunft keine geplant.
Influencer Marketing auf Musical.ly
Nichtsdestotrotz bietet Musical.ly auch für Unternehmen interessante Werbemöglichkeiten. Vor allem im Bereich Influencer Marketing scheint sich die Plattform als fester Marketing-Kanal einzuspielen. Mehreren Nutzern ist es bereits gelungen, sich auf der sehr aktiven Plattform eine riesige Followerschaft aufzubauen. Einigen der beliebtesten Muser, wie die Nutzer der App sich selbst nennen, ist es in der Vergangenheit zudem gelungen, die hohe Anzahl an Fans auch auf andere soziale Netzwerke zu übertragen. Sie steigern ihre Popularität, indem sie ihren Fans auf Seiten wie Youtube, Instagram oder Facebook noch mehr Einblicke in ihr Leben gewähren und entwickeln sich damit zu wichtigen Influencern für Unternehmen, die insbesondere Jugendliche im Alter von 10 bis 16 Jahren erreichen wollen.
Mit Werbemaßnahmen von Unternehmen wie z.B. About You, die auf der Plattform einen eigenen Hashtag implementieren, lässt sich zudem direkt über Musical.ly eine riesige Reichweite in der relevanten Zielgruppe erreichen. Dabei kann es sich z.B. wie im Falle der Otto-Tochter um ein Gewinnspiel handeln, bei dem die Muser von einem Influencer dazu aufgerufen werden, einen Hashtag in ihre Videoinhalte zu integrieren. So kann die Reichweite um die Videoinhalte der teilnehmenden Nutzer und deren Viewer erweitert werden.
Vor allen Dingen, da sich viele der Unternehmen aktuell noch mit der Integration von Snapchat, Instagram und anderen Social Media Plattformen beschäftigen, bietet Musical.ly aktuell Unternehmen noch das Potenzial, vom First-Mover Effekt zu profitieren.