Bild via Pexels under CC0 Licence
„Wir brauchen eine Story“ – dieser Spruch ist für jeden Marketer nichts Neues. Früher oder später kommt jeder mit dem Begriff “Storytelling” in Verbindung und muss sich eine Geschichte überlegen. Denn Werbetreibender und Geschichtenerzähler zugleich sein, gehört heute einfach zusammen. Niemand will eine Werbeanzeige sehen, in der einfach nur ein Produkt und daneben vielleicht noch Preis und einige Infos abgebildet sind. Bei der Vielzahl an Werbeeinwirkungen, denen man pro Tag ausgeliefert ist, würden solche Anzeigen einfach untergehen. Nein, heutzutage werden Geschichten erzählt. Das bringt viele Vorteile mit sich. Geschichten aktivieren nicht nur mehr Regionen in unserem Gehirn und sorgen damit für einen höheren Wiedererkennungswert, sondern sie verleihen dem Ganzen auch eine Bedeutung bzw. einen Sinn und können infolgedessen Emotionen in uns wecken.
Wir wollen Geschichten hören
Wer eine gute Story vermittelt, regt andere zum Mitfühlen und Mitdenken an. Eine gute Kampagne, die uns emotional anspricht und jemanden dazu bringt, sich mit dem Gesagten oder Abgebildeten auseinanderzusetzen, bleibt uns länger und sehr viel einfacher im Gedächtnis. Daher sind wir als Konsumenten in solchen Fällen auch eher dazu gewillt, die Story weiterzuerzählen. Dabei kann es sich um sich wiederholende und bereits bekannte Strukturen handeln. Wie z.B. bei der Axe Werbung und dem Single-Mann, der nach Benutzung des Deos absolut unwiderstehlich für alle Frauen wird. Es kann sich aber auch um Storys handeln, die auf den ersten Blick überhaupt nichts mit der eigenen Marke zu tun haben, wie z.B. bei den H&M Werbevideos der David Beckham Essentials Reihe. Hier befindet sich der ehemalige Fußballstar mit Komiker Kevin Hart auf einem Roadtrip und außer, dass die beiden die Kleidungsstücke aus der Kollektion anhaben, wird kein Bezug zur Marke oder der neuen Bekleidungsreihe genommen.
Socialising mit der Zielgruppe
Stories spielen heutzutage nicht mehr nur bei Werbekampagnen eine wichtige Rolle, sondern auch auf sozialen Netzwerken wird Social Storytelling immer wichtiger. Als Unternehmen ist es heutzutage ein Muss eine Online-Präsenz abseits der eigenen Webseite zu haben und diese auch zu pflegen. Damit Nutzern auch der Anreiz für ein Like, Follow etc. geboten wird, müssen hier natürlich auch viel mehr Anreize als eine einfache Unternehmensdarstellung geboten werden. Als User möchte man nicht immer nur informiert werden, wenn ein neues Produkt in das Sortiment aufgenommen wurde. Man möchte Einblicke in die Unternehmenskultur erhalten, ein Gefühl dafür bekommen, um wen es sich beim Unternehmen handelt und für was es abseits der Produkte steht.
Der Red Bull Lifestyle
Mit gutem Beispiel geht hier die Getränkemarke Red Bull voran. Auf allen sozialen Netzwerken wird ein Lifestyle vermittelt , der über eine gewöhnliche Unternehmensdarstellung hinaus geht – obwohl es im Endeffekt natürlich immer noch dieses Ziel verfolgt. Für einen User werden auf diese Weise aber viel mehr Anreize geliefert sich mit den Inhalten der Fanpage auseinanderzusetzen. Daher ist es für Unternehmen ungemein wichtig, sich bereits vor der Präsenz auf Social Media Gedanken dazu zu machen, wie man sich positionieren möchte und welche Story man hier folgen möchte. Denn, auch im Social Storytelling ist es essentiell, dass sich ein roter Faden durch alle Beiträge zieht und man auch als Nutzer ungefähr einschätzen kann, was einen auf der Seite erwartet.