Skip to content Skip to footer

Vom Influencer zum Corporate Influencer

Influencer Marketing hat es geschafft, sich vom Trendthema zu einem festen Bestandteil in Marketingstrategien zu entwickeln. Doch obwohl sich immer mehr Unternehmen und Influencer zusammenfinden, ist das Thema an sich noch relativ unerforscht.

Die Herausforderung beginnt bei schon mit der Kennzeichnung werblicher Inhalte. Diese hat nämlich noch immer keine einheitliche Regelung gefunden. Während die einen eine Kennzeichnung durch den Hashtag #werbung ausreichend finden, meinen andere, dass auch #ad oder #sponsored angegeben werden muss, um auch international sicher zu gehen, dass die werbliche Absicht dahinter klar ist. Doch wie wir schon im letzten Jahr festgestellt haben: Influencer Marketing is here to stay! Also ist es durchaus empfehlenswert sich genauer mit den Potenzialen zu befassen.

Die Kennzeichnung von Werbung dürfte sich in Zukunft zumindest auf Instagram, der Lieblingsplattform der Social Media Stars & Sternchen, vereinfachen. Denn auf der Facebook-Tochter gibt es nun ein Feature, mit dem werbefinanzierte Beiträge durch einen Hinweis, ähnlich wie bei einem Location Tag, versehen werden können. Damit sollten in Zukunft immerhin alle Eventualitäten und Sprachbarrieren, ob nun #werbung oder #ad, aus dem Weg geräumt sein.

Authentizität ist gewollt – und essentiell

Das wichtigste Gut eines Influencers ist seine Glaubwürdigkeit. Genau deswegen haben es diese Menschen durch ihre eigenen Blogs oder über ihre Social-Media-Profile Ruhm erlangt. Man glaubt ihnen, was sie da von sich geben und fühlt sich vielleicht auch einfach besser verstanden von jemandem, der genauso tickt wie man selbst. Die Entwicklung von Testimonials zu Influencern war schleichend, doch wirklich überraschend? Wohl kaum. Mit Hilfe ihrer Glaubwürdigkeit schaffen es die großen Influencer sogar auf mehrere Millionen Follower. Teilweise haben sie damit sogar eine größere Fangemeinde als alteingesessene Promis wie Schauspieler, Musiker oder Models.

Doch darin liegt auch schon die Krux des Ganzen. Dadurch, dass Influencer oft eine große Reichweite entwickeln und ihre Follower ihnen obendrein auch noch vertrauen, sind sie besonders attraktiv für Unternehmen. Mit der Werbung schwindet allerdings oft auch das Vertrauen. Insbesondere wenn diese nicht ausreichend gekennzeichnet wird.

Influencer werden zu Markenbotschaftern

Wer das Vertrauen seiner Follower missbraucht, der wird öffentlich an den Pranger gestellt. So kann eine gut gemeinte Influencer-Kampagne auch schnell einmal in das Gegenteil umschlagen und einen Shitstorm auslösen. Auch die ständige Hinterfragung von Nicht-gekennzeichneten Posts wirft dann immer wieder die Frage auf, ob der Post denn nun tatsächlich keine gesponserten Inhalte enthält. Wurde die Kennzeichnung in der Vergangenheit schon einmal weg gelassen, könnten Nutzer in Zukunft jeden vermeintlich werbefreien Beitrag oder jede Empfehlung hinterfragen.

Um das Vertrauen der Nutzer zu stärken, ist es daher umso wichtiger, bei jeder Marken-Kooperation darauf zu achten, dass die Inhalte auch alle ausreichend gekennzeichnet sind. Dabei sollten sowohl den Unternehmen als auch den Influencern der allgemeine Standard weniger wichtig sein, als die ausreichende Information ihrer Zielgruppe. Das Berufsfeld Influencer steht nicht umsonst schon in der Kritik. Umso wichtiger ist es, sich entsprechend professionell zu präsentierten.

Corporate Influencer

Wenn sich Influencer aber von der Bourgeoisie immer mehr zur Prominenz entwickeln: Können sich Nutzer dann überhaupt noch mit ihnen identifizieren? Wir erinnern uns: Die Authentizität macht Influencer so unglaublich attraktiv für Unternehmen. Fehlt diese aber, schwindet auch ihre Anziehungskraft, zumindest aus wirtschaftlicher Sicht.

Nimmt man zum Beispiel hauseigene Mitarbeiter, die eventuell eine große Social-Media-Followerschaft haben, oder verhilft ihnen dazu, diese zu generieren, kann man als Unternehmen seine eigenen Corporate Influencer kreieren. Der klare Vorteil hiervon ist natürlich, dass man jemanden, der sich 40 Stunden die Woche mit der Marke befasst, auch eine gewisse Glaubwürdigkeit unterstellt. Allerdings sollte man sich natürlich auch hier nicht davon verführen lassen, rein werbliche Posts zu veröffentlichen. Denn glaubwürdig kann nur jemand sein, dessen Veröffentlichungen auch authentisch sind zu der jeweiligen Person passen.

Bild Credits: von Atikh Bana, under Creative Commons Licence, via Unsplash.com