In unserer Blogreihe „Talk Nerdy To Me“ beweist das Tech-Team von Weber Shandwick in regelmäßigen Abständen, wie viel Expertise in ihnen steckt. Automotive, KI, Chatbots, Lidar, Blockchain und Co. sind für unsere Techies schon längst keine Fremdbegriffe mehr, sondern gehören zum alltäglichen Wortschatz. Hier klären sie auf.
Das Rad ist wohl eine der ältesten und zugleich revolutionärsten Erfindungen der Menschheitsgeschichte. Und auf den ersten Blick hat sich in den letzten 6.000 Jahren nicht mehr viel getan: Es ist rund und es dreht sich. Immer noch.
Doch schaut man genauer hin, haben die Räder der Vergangenheit außer der Form nur noch wenig mit denen zu tun, die wir heute an unsere Autos montieren. Während die ersten Rollkörper noch aus Stein geschlagen oder grob aus Holz zusammengezimmert waren, bestehen moderne Reifen aus innovativen Gummimischungen, die selbst extremen Temperaturen und Witterungen standhalten.
Wer also denkt, Reifen sind nur dazu da, um sich zu drehen, liegt falsch. Dieser Blogbeitrag gibt euch einen Einblick in die spannende Welt der Autoreifen und zeigt, was ihr unbedingt darüber wissen müsst.
Die richtigen Reifen finden
Winter-, Sommer- oder doch Ganzjahresreifen? Wie hoch muss nochmal der Reifendruck sein? Und wie tief das Profil? Die Auswahl der richtigen Reifen hängt von vielen Faktoren ab. Zum einen kommt es natürlich auf die Jahreszeit an, zum anderen auf das Klima und die jeweiligen Umweltbedingungen.
Die größten Unterschiede bei Sommer- und Winterreifen liegen im Profil und der Gummimischung. Winterreifen sind härter und verfügen über Lamellen im Profil, um Schlittern auf Schnee und Eis zu verhindern.
Sommerreifen dagegen sind so konzipiert, dass sie Wasser auf nassen Oberflächen schnell ableiten. Die richtigen Reifen zur richtigen Jahreszeit sorgen nicht nur für perfekten Grip auf der Fahrbahn, sondern tragen auch zur Sicherheit bei und senken den Kraftstoffverbrauch.
Der Reifendruck sollte bei Winterreifen rund 0,2 bar höher liegen als bei Sommerreifen, da diese anders konstruiert sind und auch die Temperatur einen Einfluss auf den Reifenluftdruck hat.
Auf die Pflege kommt es an
Die Reifen eines Fahrzeuges tragen massiv zu dessen Fahrsicherheit bei, denn sie sind die einzigen Bestandteile, die in direkten Kontakt mit der Fahrbahn kommen. Abgefahrene Reifen können zu längeren Bremswegen führen, der Kontakt zur Straße wird verringert und Regen, Schnee und Matsch können nicht mehr richtig abgeleitet werden. Reifen sollten deshalb regelmäßig auf Mängel und Verschleiß überprüft werden.
Bei Autos mit Vorderradantrieb verschleißen Reifen vorne stärker als hinten. Ein regelmäßiges Reifen-Rotieren hilft, den Verschleiß auszugleichen, sodass die Reifen möglichst lange halten. Der ADAC empfiehlt, die Reifen nach etwa sechs Jahren ganz auszutauschen, spätestens jedoch nach zehn Jahren.
Auch das Profil sollte in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Am leichtesten geht das mit einer 1-Euro-Münze. Man hält diese einfach in die Mitte des Reifenprofils. Verschwindet der Goldrand vollständig im Profil, sind die Reifen noch problemlos fahrbar. Der Goldrand ist exakt drei Millimeter breit, die empfohlene Mindestprofiltiefe liegt bei 3-4 Millimetern.
Was bedeuteN DIE Ziffern und Buchstaben auf einem Reifen?
Wer seine Reifen schon einmal genauer betrachtet hat, findet am Rand eine Reihe scheinbar willkürlich zusammengewürfelter Ziffern und Zahlen, z. B. 205/55 R 16 94 T. Diese Bezeichnungen sind allerdings keineswegs zufällig, sondern geben Auskunft über die Beschaffenheit des Reifens.
So geben die ersten drei Zahlen, in unserem Beispiel 205, die Breite des Reifenprofils in Millimetern an. Die folgende Zahl (55) beschreibt das prozentuale Verhältnis zwischen Reifenhöhe und -breite.
Der Buchstabe R steht für die Reifenbauart, in diesem Fall handelt es sich also um einen Radialreifen, bei dem die Kordelfäden im Unterbau des Reifens (Karkasse) radial von Wulst zu Wulst verlaufen. Radialreifen sind mittlerweile üblich. Außerdem gibt es noch die Bezeichnungen „D“ für Diagonalreifen und „B“ für Diagonal-Gürtelreifen (engl. Bias Belted). Hier verlaufen die Kordelfäden diagonal in einem Winkel von weit weniger als 90 Grad. Beim Diagonal-Gürtelreifen ist die Karkasse außerdem, wie beim Radialreifen, von einem Gürtel umfasst.
Die nächste Zahl (16) gibt den Felgendurchmesser in Zoll an. Darauf folgt die Angabe über die Tragfähigkeit des Reifens (94). Der nächste Buchstabe gibt die Maximalgeschwindigkeit bei maximaler Beladung des Fahrzeugs und idealem Luftdruck an. Mit einem Reifen, der mit T markiert ist, kann man unter diesen Umständen bis zu 190 Kilometer pro Stunde fahren.
FAZIT: Hinter reifen steckt mehr als man denkt
Reifen sind vielleicht nicht die spannendsten, technologisch innovativsten oder hübschesten Teile eines Fahrzeuges, und dennoch sind sie essentiell. Sie sorgen dafür, dass ein Fahrzeug sicher auf der Straße liegt und wir den Halt während der Fahrt nicht verlieren. Sie geben uns Sicherheit, auch bei schwierigen Witterungen. Denn manchmal sind die einfachsten Dinge die, auf die man am wenigsten verzichten kann.
DU OUTEST DICH ALS NERD, WENN DU …
weißt, dass der größte Reifenhersteller der Welt nicht etwa Goodyear, Hankook oder Nokian Tyres heißt, sondern aus Dänemark kommt und eigentlich Kinderspielzeug produziert. Lego hat bereits in den 1970er Jahren angefangen, Reifen herzustellen und produziert mittlerweile pro Jahr über 500 Milliarden Reifen – mehr als jeder andere Hersteller.
Fordere das Technology-Team heraus und schicke uns deinen ultimativen Nerd-Begriff. Wir erklären ihn dann in einem der nächsten Beiträge. Schick einfach eine E-Mail mit deinem Begriff an kontakt@webershandwick.com.
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